Familiengottesdienst mit Wunschweihnachtsliedern
Am Sonntag, 30.12.2012 lud die Ev. Pfarrei Nieder-Wiesen zu einem zentralen Familiengottesdienst in die Kirche nach Nieder-Wiesen ein. Die Lieder, die in diesem Gottesdienst gesungen wurden, durften sich die Besucher aussuchen und dabei ihr Wunschlied einbringen. Pfarrer Tobias Kraft ging in seiner Ansprache auf die sog. „Stalingradmadonna“ ein, die zu Weihnachten vor 70 Jahren im Zweiten Weltkrieg im russischen Kessel von Stalingrad von dem Pfarrer und Arzt Kurt Reuber mit dem Titel „Licht – Leben – Liebe“ gezeichnet wurde. "Ein weihnachtliches Andachtsbild, das die zermürbten Soldaten unmittelbar ansprach und von seiner Ausstrahlung bis heute nichts verloren hat", stellte Kraft fest. "Aus dem Anblick der Maria mit dem Kind erwächst ein tiefer Trost: Licht, Leben, Liebe sind möglich, wenn wir dem menschgewordenen Gottessohn Vertrauen schenken und ihn in uns wirken lassen gemäß dem Wort aus dem Johannesevangelium 12, 46: Er ist in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bleibe", unterstrich der Pfarrer. Die Gemeinde vertiefte ihren Eindruck von dem Bild mit dem Kanon "Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit." (EG 572)
Foto: Wikipedia, I. Sailko
Weihnachten 2012 in unserer Pfarrei
Das Weihnachtsfest 2012 stand allgemein in unserer Pfarrei unter dem Motto „Weihnachten ist Geburtstag“.
Das von 28 Kindern an Hl. Abend in der überfüllten Bechenheimer Kirche aufgeführte Weihnachts-Musical trug dazu passend den Titel „Was bedeutet Weihnachten?“
Diese Frage ließ die beiden Kirchenmäuse Smart und Mini nicht mehr los im Blick auf die vielen Vorbereitungen, die dieses Fest jedes Jahr mit sich bringt. So suchten sie nach Antworten, z.B. bei ihren Freundinnen Tiffany und Alicia, die erklärten, dass man Weihnachten feiert wegen den schönsten und größten Geschenken im Jahr. Doch das konnte nicht das ganze Geheimnis von Weihnachten sein. Ihr Freund Freddy behauptete, Weihnachten sei ein Familienfest, alle sind guter Laune und es werden gute Sachen gegessen. Heiligabend rückte näher, doch Smart und Mini hatten immer noch keine richtige Antwort gefunden. Jeder sagte ihnen etwas anderes. „Weihnachten ist das Fest, an dem der Weihnachtsmann die braven Kinder beschenkt“ oder „Weihnachten ist ein Fest des Friedens“. Plötzlich entdeckten sie, dass die Menschen in der Kirche Figuren aufgebaut hatten in einem Stall mit einer Futterkrippe. Ihre Eltern wussten dann auch, was dies bedeutet: „An Weihnachten feiern wir den Geburtstag von Jesus, dem Heiland der Welt. Er wurde in einem Stall geboren und damit hat Gott in dieser Weihnachtsnacht seine Liebe in unser Leben gebracht.“ Mini und Smart hatten verstanden: Wir feiern den Geburtstag von Jesus jedes Jahr, damit wir nicht vergessen, wie wichtig es ist, dass Gott uns liebt. „Wenn Weihnachten der Geburtstag von Jesus ist, dann wollen wir ihm auch etwas schenken“, beschlossen die beiden und bastelten ein kleines Mäuschen. In der Nacht vor Heiligabend huschten sie zur Kirchenkrippe um ihr Geschenk zu überbringen und erlebten dort die Begegnung mit Maria, Josef und dem Kind, dazu die drei Weisen, die ebenfalls ihre Geschenke brachten, sowie den Gesang des Engelchores „Licht leuchtet auf in dunkler Nacht: Der Heiland ist geborn!“ Nun wussten sie genau, warum tags darauf die ganze Familie, alle Verwandten und Freunde zum Weihnachtsgottesdienst in die Kirche wollten.
In den weiteren beiden Christvespern des Hl. Abends griff auch Pfarrer Tobias Kraft in seiner Predigt das Motto „Weihnachten ist Geburtstag“ auf: „Mit der Geburt Jesu wird auch uns ein neuer Anfang geschenkt“, erläuterte Kraft, „schon die alten Prophetenworte erinnern an Gottes Versprechen, das dieser Geburt innewohnt: ‚Das Volk, das im finstern wandelt, sieht ein großes Licht’ – Wir sind das Volk!“, akzentuierte der Pfarrer. Doch nur noch 31% der Deutschen sehen in Weihnachten in erster Linie ein christliches Fest. „Was feiern eigentlich die Zweidrittel anderen in dieser geweihten Nacht? In dieser von Gott geheiligten Nacht können auch wir wie neugeboren werden, können staunen über das Wunder unseres Lebens und neu anfangen – das ist das größte Geschenk“, verdeutlichte Kraft.
In seinen Predigten am 1. und 2. Weihnachtstag stand anlässlich des Jahres der Kirchenmusik der Psalm 96 im Mittelpunkt: Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herrn alle Welt. „Weihnachten lebt in seinen Liedern. Wer singt, feiert doppelt Weihnachten,“ änderte er einen Satz Martin Luthers ab „Wer singt, betet doppelt.“ „Schon die Engel drückten ihre Weihnachtsbotschaft singend aus: Ehre sei Gott in der Höhe…, außerdem ist Singen gesund und macht froh“, erklärte Kraft und unterbrach seine Ausführungen mit dem gemeinsam gesungen Lied „Nun singet und seid froh“. Doch die Weihnachtslieder artikulieren nicht nur die frohen Seiten, sondern bringen auch zum Ausdruck, dass Gott gerade in die Schattenseiten des Lebens mit seinem Licht kommen will. Mittels des Liedes „Es ist ein Ros’ entsprungen“ veranschaulichte Pfarrer Kraft diese Aussage.
Hier eine Bildergalerie des Weihnachtsmusical 2012 mit den Kindern des Kinderchores "Pusteblume" (Solo: Catharina Beck und Esther Weil) und der "Holy-Night-Band".
Leitung: Gabi Bechtluft, Susanne Kraft, Lisa Werth
Die "Holy-Night-Band" 2012 waren:
Catharina Beck (Gitarre), Roland Grein (Saxophon), Timo Grützner (Klarinette), Renate Landfried (Gitarre), Lutz Quester (Querflöte), Monika Quester (Gitarre), Fritz Stock (Keyboard), Alfons Wagner (Saxophon / Leitung), Lukas Wagner (Saxophon), Viola Wagner (Querflöte)
Familiengottesdienst zum 4. Advent
Nicht nur die Kindergottesdienst-Kinder waren gekommen, sondern auch viele Erwachsene fanden sich ein, diesen Gottesdienst mitzufeiern. „Wir sagen euch an den lieben Advent, sehet die vierte Kerze brennt…“ In der Tat: Alle vier Kerzen des von Kirchenvorsteherin Karin Müller schön verzierten Adventskranzes erfüllten zusammen mit den schon brennenden Lichtern des Weihnachtsbaumes mit ihrem lieblichen Schein den Kirchenraum, in dem die Gemeinde nicht nur dieses Lied sang. „Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde“, dabei unterstützten vier Männer mit ihrer Unterstimme im Bass den Gesang mit einem tiefgründigen „Halleluja“.
Mittels einer Lichtbildergeschichte brachte Pfarrer Tobias Kraft den Kindern, aber auch den Erwachsenen das Weihnachtsgeschehen näher, bevor er den Kindergottesdienst–Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter einen großen Dank für ihren vorbildlichen Einsatz in der Kinderarbeit unserer Pfarrei aussprach und ein kleines Weihnachtspräsent überreichte. Ein großer Applaus der anwesenden Gemeindemitglieder unterstrich die Dankesworte. Sodann bekamen auch die Kinder ihr Weihnachtsgeschenk: Ein kleines Vogelhäuschen mit Meisenknödelhalter, das die Kinder zuvor im Kindergottesdienst farbig gestaltet hatten und von Mitarbeiterin Ulla Welter mit Lack überzogen wurde, so dass es noch in diesem Winter zum Einsatz kommen kann. So wird Weihnachten auch für die Singvögel in Nieder-Wiesen zu einem Fest!
Fotos: Daniela Bösel
Konzert der Benefiz-Aktion „Ein Chor – ein Kind“
am 3. Advent, 16.12.2012 – 18 Uhr - Ev. Kirche Nieder-Wiesen
2012 führte der Chor „Wiesbach-Voices“ im dritten Jahr seine Aktion „Ein Chor – ein Kind“ durch. Der Grundgedanke ist, dass – vor dem Hintergrund unserer Dorfgemeinde mit gut 600 Einwohnern – in einem Benefizkonzert ein Spendenerlös von mindestens 360,- € „ersungen“ werden soll. Dieser Betrag gilt bei den meisten Hilfsorganisationen als Anhaltspunkt z. B. für eine Kinder-Patenschaft für ein Jahr, so dass dieser eine Chor eben einem Kind ein menschenwürdiges Leben für ein Jahr ermöglicht.
Dieses Ziel haben die Sängerinnen und Sänger sowohl im Startjahr 2010 als auch 2011 erreicht: Die anwesenden Zuhörer spendeten 577,- € bzw. 620,- €, die jeweils von der Kirchengemeinde auf 720,- € aufgestockt wurden. Damit erreichten sie das Limit für jeweils zwei Kinder. Auch in diesem Jahr hoffte die Gesangsformation unter der Leitung von Fritz Stock, dass sie den Zuspruch zu ihrem Konzert steigern kann zugunsten der Kindernothilfe.
Die Aktion erfuhr seither viel Unterstützung: Der Chorverband Rheinland-Pfalz verbreitete sie weiter, der Bosworth-Verlag veröffentlichte das Motto-Lied „Ein Chor – ein Kind“, die lokale Presse berichtete vielfach darüber.
In diesem Jahr wurde „Ein Chor – ein Kind“ außerdem erstmals von der „Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz“ unterstützt.
Zur Aufführung kamen klassische Weihnachtslieder, aber auch moderne Tonsätze, Gospels - und wie jedes Jahr eine Neukomposition, nach der Ballade im letzten Jahr war es diesmal etwas „Fetzigeres“.
Nach zwei Zugaben dankte Pfarrer Tobias Kraft im Namen der begeisterten Zuhörerschaft den Sängerinnen und Sängern für ihr ehrenamtliches musisches-diakonisches Engagement. Im Namen der Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum überreichte der dem Chorleiter Fritz Stock als Zeichen der Wertschätzung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau im Jahr der Kirchenmusik 2012 eine CD "Let the splendid organ sound". Zugleich dankte er der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz für die Unterstützung und den Konzertgästen für Ihre "Scheinkollekten". Am Ende kamen beachtliche 680,- € zusammen, hinzu 200,- € von der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz. Die Ev. Kirchengemeinde Nieder-Wiesen rundete den Betrag ihrerseits mit 200,- € auf 1.080,- € auf, so dass es zum Schluss hieß "Ein Chor - drei Kinder"!
Ausführlicher Bericht unter
www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/nieder-wiesen/print_12686295.htm
Die "Wiesbach-Voices" 2012 waren:
Sopran: Erika Lanzrath, Christina Stock, Esther Weil, Ulla Welter
Alt: Daniela Bösel, Renate Kemle, Sigrid Weil (Akkordeon)
Tenor: Marion Maertin, Hans Marzian, Marion Pfleger (Mundharmonika, Saxophon), Max-Kurt Spengler
Bass: Theo Kallenbach, Erwin Koch
Orgel: Luisa Becker
Leitung: Fritz Stock
Adventsandachten
Zu adventlichen Abendandachten lud die Ev. Pfarrei Nieder-Wiesen mit Bechenheim und Nack für Dienstag, den 11.12.12 in die Simultankirche Bechenheim, am Mittwoch, dem 12.12.12 in die ev. Kirche Nack und am Donnerstag, 13.12.12 in die ev. Kirche Nieder-Wiesen ein. Beginn war jeweils um 19.30 Uhr. Bei abendlicher Stille schenkten adventliche Impulse Besinnung und Muße, um Gedanken vom Kommen Gottes in unsere Welt und in unser persönliches Leben aufnehmen zu können. Die Andacht in Nack wurde anlässlich des Jahres der Kirchenmusik 2012 in besonderer Weise musikalisch ausgestaltet mit adventlichen und weihnachtlichen Werken von G.F. Händel, J.S. Bach, M. Reger und J. Rutter. Ausführende waren an der romantischen Bechstein-Orgel Karl-Heinz Brück und Claudia Bernhard (Sopran), Edith Ernst (Alt), Ulli Hüffer (Alt), Stephan Weiss (Bass).
Lesen Sie bitte folgenden ausführlichen Bericht:
www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/nack/print_12691564.htm
Adventsfenster-Eröffnung
auch in diesem Jahr gestalteten die Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen Christina Stock und Ulla Welter ein Adventsfenster. Diesmal wählten sie ein adventliches Motiv vom Besuch Marias bei ihrer Cousine Elisabeth (Mutter von Johannes dem Täufer). Die biblische Geschichte dazu steht im Lukasevangelium im 1. Kapitel:
Marias Besuch bei Elisabeth
Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief laut und sprach: Gepriesen bist du unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht deines Leibes! Und wie geschieht mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.
Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.
Und für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen.
Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte. Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle. Und sogleich wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er redete und lobte Gott und sprach:
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk
Alle Gemeindemitglieder waren zur Eröffnung am Donnerstag, 13.12.12 um 18 Uhr am Gemeindesaal, Kriegsfelder Str. 10 in Nieder-Wiesen eingeladen. Ein Informationsstand der Aktion "Brot für die Welt" begleitete die Veranstaltung. Dazu gab es Glühwein, Kinderpunsch und weihnachtliches Gebäck.
Plätzchenbacken der Kinder im Altenheim Tabea
Unter der Leitung der Kirchenvorsteherinnen Gabi Bechtluft und Christina Schmadel fuhren einige Kinder der ev. Kirchengemeinde Bechenheim am Montag, dem 10. Dezember 2012 nach Alzey in das Altenheim der Diakonie Haus Tabea. Dort stand ein gemeinsames Plätzchenbacken mit den Seniorinnen auf dem Programm. Es machte den Bewohnerinnen sichtlich Freude, zusammen mit den Kindern in der Adventszeit ganz nach bewährter Tradition etwas Leckeres aus Teig zu gestalten. Bei mancher Seniorin wurden Gedanken an die eigene Kindheit wach oder es galt, die in vielen Jahren des Plätzchenbackens erworbenen Erfahrungen den Kindern weiterzugeben. Dies nahmen die Kinder dankbar an. Und so bewahrheitete sich wieder einmal die Erkenntnis: Geteilte Freude ist doppelte Freude! Der Dank gilt den beiden Damen des Kirchenvorstands für ihre diakonische Initiative.
Waldweihnacht
"Lasst uns froh und munter sein", unter diesem Motto fand am Nikolaustag, 6. Dezember 2012 die diesjährige Waldweihnacht statt. Nach leichtem Schneefall zeigte sich der Himmel am Abend sternenklar. Für die Sternwanderung durch den Winterwald waren wieder zwei Treffpunkte vorgesehen: Um 19 Uhr an der Ev. Kirche Nieder-Wiesen unter Leitung von Bürgermeister Hans-Wilhelm Kern und um 19 Uhr am Ev. Gemeindehaus Bechenheim unter Leitung von Pfr. Tobias Kraft. An der Vorholzhütte fand der Abend mit dem Entzünden des Hirtenfeuers (durch Fritz Großöhme und Horst Offermann) und einer adventlichen Besinnung im Kerzenschein zum Nikolaustag seine Fortsetzung. Dabei bezeichnete Pfarrer Tobias Kraft den Hl. Nikolaus als ein Vorbild christlichen Lebens. "Die Nikolauslegenden bringen Gesten barmherziger Fürsorge durch den einstigen Bischof von Myra zum Ausdruck. Diese Gesten leben fort, wenn wir uns am Nikolaustag kleine Geschenke machen und wenn wir uns an die Barmherzigkeit des Nikolaus erinnern", ließ Kraft die Zuhörer wissen. In der Hütte erwartete die 48 Teilnehmer, die bis aus Kelkheim angereist waren, dann am knisternden Kaminofen Glühwein, Lebkuchen, weihnachtliches Gebäck und gemeinsames Singen mit der Gitarrengruppe "Cantilena". Zu vorgerückter Stunde überraschte der Nikolaus die Teilnehmer mit einem Besuch in der Hütte: Nach lautem Pochen an der Tür hieß es dann "Von drauß' vom Walde komm ich her..." Einen schweren Sack mit Geschenken konnte der Nikolaus verständlicherweise nicht durch den Wald schleppen, hatte er doch seinen Schlitten in Nieder-Wiesen stehen lassen, allerdings loste er drei kleine Geschenke aus: Ein Losungsbuch 2013 (Gottes Wort für jeden Tag), einen Liedkalender 2013 und ein Büchlein mit Betrachtungen zur Geschichte des Weihnachtsbaums. Alles in allem: Ein harmonischer Abend mit der Kombination Waldwanderung bei wunderbar klarer Winterluft, vorweihnachtlicher Besinnung bei Kerzenschein und loderndem Feuer, gemütlichem Besammensein und leiblichem Wohl, sowie gemeinsamen Gesang und netten Gesprächen. Der Dank aller Teilnehmenden gilt dem Waldweihnachtsteam für die perfekte organisatorische Vorbereitung und dem freundlichen Service in der Hütte.
Kindergottesdienst am Ewigkeitssonntag
Am Ewigkeitssonntag, genannt auch Totensonntag (25.11.12), versammelten sich 13 Kindergottesdienst-Kinder auf dem Nieder-Wiesener Friedhof. Unter Leitung der Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen Ulla Welter und Christina Stock nahmen sie an diesem Tag wieder die Pflege des Grabes von Herrn Scheidemantel vor, welches schon in der Vergangenheit von den Kindergottesdienst-Kindern betreut wurde. Fleißig ging man zur Sache, richtete das Grab her und pflanzte Zwiebeln, die im kommenden Frühjahr erblühen werden. Den Kindern wurde somit die christliche Botschaft dieses Tages in besonderer Weise bewusst. Nicht nur wir Menschen erinnern uns an die Verstorbenen, sondern vor allem auch Gott. Er schafft neues Leben auch dort, wo man äußerlich nur den Tod vor Augen hat. Und er vergisst auch die Verstorbenen nicht, an die wir uns nicht mehr erinnern können. Seine Liebe zu den Menschen wirkt weiter über die Zeitlichkeit bis in Ewigkeit.
Foto: Christina Stock
Martinsfeiern in Bechenheim und Nieder-Wiesen
In Bechenheim begann der Samstag, 10.11.12 mit einem gemeinsamen Martinsbrezelbacken für alle Kinder der Pfarrei im Ev. Gemeindehaus. Unter der Leitung von Kirchenvorsteherin Gabi Bechtluft und Team übten sich 23 Kinder als Brezelbäcker und -bäckerinnen. Zum Schluss waren zwei große Körbe mit den schmackhaften Leckereien gefüllt, die am frühen Abend den Martinsumzugsteilnehmern ausgeteilt wurden. Bei einbrechender Dunkelheit startete der Martinszug mit bunt glitzernden Laternen als farbiger Kontrast zum wettermäßigen Grau dieses Tages. Ein Höhepunkt gleich zu Beginn war das Eintreffen von St. Martin hoch zu Ross. Mit einem neuen Kostüm gab Jennifer Lautz der Gestalt des Heiligen einen besonders starken Ausdruck. Unter dem musikalischen Geleit der St. Martins-Musikgruppe und der Sicherung durch die Freiwillige Feuerwehr führte der Weg durch die Straßen Bechenheims, wobei Pfr. Tobias Kraft an verschiedenen Haltepunkten mit Erzählungen, Liedern, Gedichten und Gebeten an das Leben und Wirken des Hl. Martins erinnerte. Allerdings musste in diesem Jahr die Strecke zur Alten Schule abgekürzt werden, da heftiger Regen einsetzte und manche Papierlaterne schon begann sich aufzulösen. Jedoch hatte der SPD-Ortsverein nicht nur ein wärmendes Martinsfeuer entzündet, sondern den Abschluss auch nach innen in den Saal verlegt, so dass die schmackhaften Bratwürste, würziger Glühwein und andere Getränke im Trockenen genossen werden konnten. Sogar der SPD-Bundestagskandidat Marcus Held, Bürgermeister aus Oppenheim, sowie Bechenheims Bürgermeister Gerhard Stadlinger ließen es sich nicht nehmen, die Veranstaltung zu besuchen.
In Nieder-Wiesen herrschte am Folgeabend des Sonntags 11.11.12 trockenes Wetter, so dass sich ca. 150 Personen zum Martinszug auf dem Kirchplatz vor dem Anwesen Unger eingefunden haben. Gespannt wartete man auf das Erscheinen von St. Martin (alias Thomas Unger) und seinem Pferd. Mit einem Gedicht und dem Lied "Laterne, Laterne" überbrückte Pfarrer Tobias Kraft die Wartezeit. Mit Applaus wurden schließlich Reiter und Pferd im Fackelschein begrüßt und so konnte sich der Zug in Bewegung setzten. Stationen waren u. a. der Kindergarten, wo die Kinder unter den Gitarrenklängen von Frau Kuschel ein eigens eingeübtes Martinslied präsentierten, dazu ihre selbstgebastelten Laternen, sowie vor der Kirche, wo Pfarrer Kraft den Hl. Martin als Vorbild im Glauben herausstellte. Besonders schön illuminiert war wieder das Anwesen der Familie Martin mit beleuchteten Martinsgänsen und Mond- und Sternlichtern am Fenster. "Leuchte, Laterne, mit deinem hellen Schein weit in die Nacht hinein", sangen Jung und Alt unter der Leitung von Pfarrer Kraft. Beim letzten Halt in der Wendelsheimer Str. beglänzte ein großer Herrnhuter Stern den Zugweg vor dem Anwesen Guth. "Da oben, da leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir" ließ sich Pfarrer Kraft zu dem bekannten Laternenlied inspirieren, welches mehrmalig aus aller Munde in ein kräftig gesungenes "Rabimmel-Rabammel-Rabumm" mündete. Im Hof des Gemeindezentrums erwartete der Kinder- und Kulturverein die Kinder mit einer Martinsbrezel und sorgte darüberhinaus für das leibliche Wohl aller. Lange verweilte man noch am wärmenden Martinsfeuer, welches von Feuerwehrmann Hermann Kern entzündet wurde. Seine Kameraden sicherten zuvor den Zugweg ab, wofür es ebenfalls wie allen anderen Akteuren herzlich zu danken gilt.
Fotos in Bechenheim: Jürgen Michel (© by Yogi)
Erntedankfeste in unserer Pfarrei
Bunte Erntegaben (bestimmt für die "Alzeyer Tafel") schmückten am Sonntag, 21. Oktober 2012 die Altäre der Kirchen in Nieder-Wiesen und Nack. Damit kam die Vielfalt der Schöpfung Gottes zum Ausdruck, die auch von den Kindern des Kinderchores und des Kindergottesdienstes mit einem herrlichen Wandbild (Entwurf: Lisa Werth) bereichert wurde. Während der Kindergottesdienste und der Zusammenkünfte des Kinderchores entstand in den letzten Wochen durch die Hände der Kinder das Bild in seiner Farbenpracht. Sogar die Allgemeine Zeitung Alzey interessierte sich über das vollendete Werk und schickte ihren Pressefotografen Axel Schmitz für eine Aufnahme in der Zeitung. In diesem Zusammenhang danken wir den Werkstätten des Diakoniewerkes Zoar in Alzey, vertreten durch Frau Marion Maertin, für die Zurverfügungstellung des Materials für das Wandbild.
Pfarrer Tobias Kraft betonte in den gut besuchten Familiengottesdiensten, dass sich durch die Erntegaben und das Wandbild die reiche und bunte Fülle der Schöpfung Gottes abbildet. Für diese Vielfalt, die nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen und beim Abendmahl zu schmecken ist, gilt es dankbar zu sein. Der Auftrag Gottes an die Menschen, sich die Erde untertan zu machen, ist keineswegs eine Lizenz zur Ausbeutung, sondern zur verantwortlichen Gestaltung und zur Bewahrung. „Wir Menschen versündigen uns an der Schöpfung immer wieder, indem wir die Ehrfurcht vor dem Leben vermissen lassen“, stellte Kraft fest. „Das Erntedankfest soll uns ermuntern, die Schönheit dieser Erde wieder ganz neu in Blick zu nehmen“, erläuterte der Pfarrer. Die Kinder gingen daraufhin mit ihren Augen im Hinsehen auf das Wandbild auf Entdeckungsreise wie bei einem Wimmelbild. Viele Details wurden erst jetzt deutlich. Am auffälligsten waren die großen Hände am oberen Bildrand. „Sie sollen die Hände Gottes symbolisieren, der die gute Schöpfung in seinen Händen hält“, erläuterte Lisa Werth im Vorfeld.
In Nack präsentierten die Kinder des Kinderchores „Pusteblume“ zuvor ein thematisch passendes Lied und ein Rollenspiel, während in Nieder-Wiesen eine Taufe vorausging.
Kinderchor-Ausflug
Beim ersten Treffen nach ihrem großen Auftritt anlässlich des Erntedankfestes in Nack unternahmen die Kinder des Kinderchores am Donnerstag, dem 25. Oktober 2012 einen Ausflug. Ziel war ein nahe gelegener Pferdehof am Ortsrand von Nieder-Wiesen. Bestückt mit Helmen und einer Tüte mit Äpfeln als Mitbringsel für die Pferde machten sich die Kinder unter Leitung von Susanne Kraft und Lisa Werth erwartungsvoll auf den Weg. Auch Mutter Annette Marouelli hatte sich als Betreuerin eingefunden. Nach Ankunft und erster Begegnung mit den Pferden wurden diese gestriegelt und für das Reiten vorbereitet. Jedes Kind hatte die Möglichkeit unter Leitung von Reitlehrerin Heike Grimm auf dem Gelände einige Runden zu drehen. Dies machte allen sichtlich Freude. Dabei überwanden manche auch die anfangs noch herrschende Scheu vor den doch recht großen Tieren. Auch das Wetter hielt, so dass alle am Ende auf einen erlebnisreichen gemeinsamen Nachmittag zurückblicken konnten.
Brief des Kirchenvorstands Nack (und Bechenheim) an Kirchenpräsident Dr. Jung bzgl. Pfarrstellenbemessung
Der Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Nack hat sich in seiner Sitzung am 14.08.2012 inhaltlich sehr intensiv mit dem Schreiben des Herrn Kirchenpräsidenten Dr. Jung an alle Kirchenvorstände der EKHN vom 05.06.2012 befasst und über das von der Kirchenleitung vorgelegte Pfarrstellenbemessungsmodell und über die Auswirkungen in unserer Gemeinde und den Gemeinden unseres Dekanates Alzey beraten und ein Antwortschreiben verfasst. Die Kirchenvorstände der Ev. Kirchengemeinden Bechenheim und Nieder-Wiesen haben sich in ihren Sitzungen am 24.10.12 bzw. 30.10.12 dem Inhalt dieses Antwortschreibens angeschlossen. Wir möchten die Leser unserer Internetseite hiermit an den Ergebnissen unserer Beratungen partizipieren lassen und verbinden dabei die Bitte, folgende Anregungen in den weiteren Beratungsprozessen zu bedenken.
Apfelsaftaktion erfolgreich verlaufen
In der letzten Konfirmandenstunde vor den Herbstferien am 25. September 2012 kamen die Konfirmanden auf der kirchengemeinde-eigenen Streuobstwiese zusammen, um das Apfelsaftprojekt durchzuführen - ein praktischer Beitrag zum bevorstehenden Erntedankfest und zur Bewahrung der Schöpfung! Musste im vergangenen Jahr mangels Masse die Apfelsaftproduktion ausgesetzt werden, konnte in diesem Jahr nun wieder die Aktion umgesetzt werden. So konnten die Jugendlichen 380 kg Äpfel ernten, die in Säcken verpackt von Kirchenvorsteher Lutz Quester in die Bio-Mosterei "Bannmühle" bei Odernheim/Glan transportiert wurden. 228 l Öko-Apfelsaft stehen nun im "Auslieferungslager" im Ev. Gemeindehaus Bechenheim bereit. Pünktlich zu den Erntedankfesten ab 20.10.12 ist der Saft auch wieder käuflich zu erwerben.
Kostenloser Probeausschank nach den Erntedankfestgottesdiensten am So., 21.10.12 in Nack ab 15 Uhr im Ev. Gemeindehaus, Hauptstr. 79, sowie in Bechenheim am So., 28.10.12 ab 12 Uhr im Ev. Gemeindehaus, Mühlweg 9.
Öko-Direkt-Apfelsaft von unserer gemeindeeigenen Streuobstwiese:
Mit dem guten Geschmack reifer Äpfel aus ökologischem Streuobstanbau. Natürliches Apfelaroma, 100% direkt gepresster Saft (kein Konzentrat), naturtrüb
Mittwochs 9 Uhr – 12 Uhr im Gemeindebüro, Nieder-Wiesen, Kriegsfelder Str. 10, Tel. 230, oder nach Vereinbarung.
Kosten pro Kasten a 6 Liter-Flaschen: € 7,10 (+ € 2,40 Pfand); pro Liter-Flasche:
€ 1,25 (+ € -,15 Pfand)
Die Konfirmanden auf der Streuobstwiese zur Apfelsaftaktion 2012
Rückblick: Festliches Chorkonzert
DIE MAINZER HOFSÄNGER
am Samstag, 15. September 2012
20 Uhr
Nack, Sängerhalle, Hauptstr. 41
Benefizkonzert zu Gunsten besonderer diakonischer Aufgaben der Ev. Kirchengemeinde Nack
Der bekannte Mainzer Chor gastierte auf Einladung der Ev. Kirchengemeinde Nack mit freundlicher Unterstützung von LOTTO Rheinland-Pfalz und weiterer Sponsoren in der Sängerhalle Nack und brachte im Rahmen eines Benefizkonzertes eine Auswahl weltlicher und geistlicher Liedvorträge zu Gehör.
Ausführlicher Bericht und Bildergalerie dieses einmaligen Konzertabends unter
www.ev-pfarrei-nieder-wiesen.de/konzerte.html
Die Wachstumsideologie des »Größer, Schneller, Weiter« mache nicht wirklich glücklich. Es gelte, den Bedürfnissen der Umwelt, der »Mit-Welt«, gerecht zu werden, sagte Hubert Meisinger, »Umweltpfarrer« der hessen-nassauischen Kirche. Der Mensch sei nicht der Dirigent der Natur, sondern »ein Instrument neben vielen anderen«.
Lesen Sie dazu auch folgenden in Nieder-Wiesen entstandenen Artikel aus der "Ev. Sonntagszeitung" vom 26.08.12: „Die Natur deckt den Tisch“ unter
http://tangoweb.ev-medienhaus.de/article/die-natur-deckt-den-tisch/rheinhessen/2012/35/3626
Schulanfangsgottesdienst "Jesus lässt mich nie allein"
„Lasst uns miteinander, lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn…“, so klang es durch die gefüllte Kath. Kirche in Erbes-Büdesheim am Morgen des 14. August 2012.
Eingefunden hatten sich alle Schulanfänger aus Erbes-Büdesheim, Nack und Nieder-Wiesen mit ihren Eltern, Großeltern und Verwandten, sowie die Schulkinder der Klassen 2 - 4 der Grundschule Erbes-Büdesheim zum ökumenischen Schulanfangsgottesdienst. Pfarrer Tobias Kraft hieß alle, auch im Namen von Gemeindereferentin Julia Göttelmann, recht herzlich willkommen zu diesem Gottesdienst, der unter dem Thema stand: „Jesus lässt mich nie allein“. An der Chorschranke bildete ein großes Schiff die Kulisse und auch auf dem Liedblatt war ein großes Segelschiff abgebildet. Im Verlauf des Gottesdienstes sollte es deutlich werden, was es damit auf sich hatte.
Doch zunächst animierte Pfarrer Kraft zum viergruppigen Kanonsingen des Liedes, worauf auch einige Skeptiker am Schluss feststellen mussten, dass sich dies in der guten Akustik der Kirche wider Erwarten prima anhörte.
Nach dieser lebhaften Einstimmung sammelte sich die Gemeinde unter den Worten eines Gebetes, das Frau Göttelmann vortrug. Sodann erzählte Pfarrer Kraft von seiner überraschenden Begegnung mit einer leibhaftigen Kirchenmaus vor Beginn des Gottesdienstes. Einige Kinder hatten zwischenzeitlich entdeckt, dass sich diese Kirchenmaus namens Amalie neben dem Schiff versteckt hatte. Pfarrer Kraft lockte sie hervor und erklärte ihr, warum die Kirche mit soviel Kindern gefüllt war. Amalie berichtete von ihrem ersten Mäuseschultag und dass sie damals ein flaues, ängstliches Gefühl im Bauch hatte. Dies veranlasste Pfarrer Kraft eine biblische Geschichte zu erzählen, in der Menschen auch in Angst gerieten:
„Eines Abends war Jesus mit seinen Jüngern in einem Boot auf dem See Genezareth unterwegs und weil Jesus sehr müde war, legte er sich auf ein Kissen im Boot und schlief sofort ein. Bald darauf brach ein heftiger Windsturm los und die Wellen türmten sich derart auf, dass das Schiff drohte unterzugehen. Die Jünger schrieen in ihrer Not um Hilfe und weckten Jesus, er möge ihnen helfen. Doch Jesus fragte nur, warum sie kein Vertrauen zu ihm hätten, er würde sie doch nie allein lassen. Habt keine Furcht, rief er und erhob seine Hand und streckte sie aus, und in diesem Moment legte sich der Wind und die Wellen gingen zurück bis das Wasser ganz ruhig vor ihnen lag. Die Jünger wunderten sich über die Macht, die Jesus auch über Wind und Wellen ausübte."
Kirchenmaus Amalie erklärte daraufhin, nachdem sie es gewagt hatte, in das Kulissenschiff zu klettern, dass sie sich auch wünsche, dass immer einer bei ihr wäre, der zu ihr spricht: Fürchte dich nicht!
Diese Bitte wurde musikalisch aufgenommen in dem gemeinsamen Lied „Das wünsch ich sehr…“, welches Pfarrer Kraft am Keyboard begleitete.
Frau Göttelmann ergänzte die Geschichte, indem sie verdeutlichte, dass Jesus auch uns stets beisteht und uns nie allein lässt, auch nicht in stürmischen Zeiten unseres Lebens und auch nicht in Zeiten, in denen wir vielleicht drohen unterzugehen. „Jesus hält seine Hände nicht nur über die tosenden Wellen, sondern auch schützend und segnend über uns“, akzentuierte die Gemeindereferentin.
„Halte zu mir guter Gott,… halt die Hände über mich, was auch kommen mag“, sang die Gemeinde dazu passend. Die Kinder ergänzten den Liedtext mit entsprechenden Handbewegungen.
Ausgerechnet als der Gottesdienst auf seinen Höhepunkt hinlief, fiel das Mikrofon aus, so dass Frau Göttelmann und Pfarrer Kraft ohne diese technische Hilfe die Schulanfänger einluden, sich vor dem Altar zu versammeln, um einen Segen zugesprochen zu bekommen. Anschließend bekamen die Kinder zur Erinnerung an dieses Ereignis einen Schlüsselanhänger in Form einer Hand geschenkt mit der Aufschrift „…und hältst deine Hand über mir.“ (Psalm 139, 5).
Das Fürbittengebet unter Leitung von Frau Göttelmann wurde mitgestaltet von mehreren Mitwirkenden und mündete ein in das gemeinsam gesprochene „Vater unser“. Inzwischen hatte der Küster, Herr Rehn, auch das Mikrofon wieder zum Funktionieren gebracht, so dass einer Verabschiedung durch Pfarrer Kraft und der Kirchenmaus Amalie akustisch nichts mehr im Wege stand. Mit dem Segenslied „Sei behütet auf deinen Wegen“ klang dieser Schulanfangsgottesdienst aus und leitete über zu der Schul-Aufnahmefeier im Bürgerhaus.
Fotos: Björn Butter
Kirchenpräsident Karl-Georg Marhoffer zu Gast in Nieder-Wiesen
Zu einem Privat-Besuch traf am Mittag des 13. August 2012 der Präsident der ev.-ref. Kirche in Luxemburg, Titularpfarrer Karl-Georg Marhoffer, in Nieder-Wiesen ein. Zusammen mit seiner Familie weilte er im Pfarrhaus, wo Pfarrer Tobias Kraft und Gattin die hohen Gäste willkommen hießen. Marhoffer und Kraft kennen sich bereits aus Zeiten ihres Theologiestudiums. Beide nutzten den Besuch zu einem regen Gedankenaustausch. Kirchenpräsident Marhoffer ließ sich über die aktuelle Situation in der hessen-nassauischen Landeskirche informieren, vor allem über die gegenwärtigen kirchenpolitischen Entwicklungen.
Pfarrer Kraft berichtete von der Arbeit in der Landessynode und erläuterte das geplante Pfarrstellenbemessungsmodell, sowie das in der Diskussion befindliche Dekanatsfusionsgesetz. Beide stimmten darin überein, dass eine geplante Kürzung von ca. jeder dritten Pfarrstelle im jetzigen Dekanatsbereich Alzey und darüber hinaus schwerwiegende, negative Folgen für die Mitgliederstabilität in den Gemeinden haben wird. Der Kirchenpräsident erklärte, dass der demografische Wandel auch die Mitgliederzahlen seiner Gemeinden zurückgehen lässt, aber eine Reduzierung der Pfarrstellen bisher noch nicht relevant ist. Einer Meinung war man sich auch in der Beurteilung, dass es zukünftig noch wichtiger ist, die einzelnen Gemeinden vor Ort zu stärken, nicht zuletzt in Form einer pastoralen Präsenz. „Aus langjähriger Erfahrung wissen wir doch: Ein lebendiges Gemeindeleben ist dort am ehesten zu erwarten, wo es ein ortsnahes, funktionierendes Pfarramt gibt“, betonte Pfarrer Kraft und Kirchenpräsident Marhoffer stimmte zu: „Nachlassende pastorale Präsenz wird zur Abwendung der Menschen von der Kirche führen, das müssen wir von unserem Verkündigungsauftrag her verhindern. Ohne ein verlässliches ‚Tragwerk’ bricht ein Gebäude zusammen und das ist deutlich an den Kirchen zu ersehen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausreichende Mittel haben, um hauptamtliche Kräfte einzustellen. Ehrenamt ist zwar unverzichtbar, aber Ehrenamtliche sind eben ‚nur’ ehrenamtlich engagiert und können selten wie Hauptamtliche in die Pflicht genommen werden.“
Beim Mittagessen durfte natürlich ein Glas Rheinhessen-Wein aus den kircheneigenen Lagen nicht fehlen; obendrein ergänzte eine Probefahrt mit dem umweltfreundlichen, erdgasangetriebenen Auto, das Pfarrer Kraft auch zu dienstlichen Zwecken nutzt, das Besuchsprogramm. Der Kirchenpräsident lobte das schöpfungsbewahrende Engagement und kündigte eine Überprüfung an, ob ein Umstieg auf diesen alternativen Treibstoff auch in seinem Verantwortungsbereich möglich ist.
Am Abend verließ Kirchenpräsident Marhoffer mit seiner Familie Nieder-Wiesen und reiste zurück nach Luxemburg, nicht ohne ein Glas echten Nieder-Wiesener Bienenhonig aus dem Pfarrgarten als „Nervennahrung“ im Gepäck zu haben.
Hoher Besuch im Pfarrhaus: Der ev.-ref. Kirchenpräsident Luxemburgs weilte zu einem Privat-Besuch in Nieder-Wiesen.
(v.l.) Kirchenpräsident Karl-Georg Marhoffer, Susanne Kraft, Evi Marhoffer, Pfarrer Tobias Kraft
(Foto: CSM)
Sommerlicher Familiengottesdienst am Johannistag
Es gab mehrfache Gründe in der Pfarrei Nieder-Wiesen, am 24. Juni 2012 den zentralen Familiengottesdienst zur Sommerzeit zu feiern: Es war der letzte Sonntag vor Sommerferienbeginn, die neuen Konfirmanden wurden offiziell begrüßt, die Kinder, die vor drei Jahren getauft wurden, bekamen eine Tauferinnerungsbibel überreicht und dieser Sonntag fiel in diesem Jahr auf den Johannistag.
Dies war für Pfarrer Tobias Kraft Anlass, Johannes den Täufer thematisch in den Mittelpunkt des Gottesdienstes zu stellen. Zudem wurden Bräuche zum Johannistag bedacht und bei einem Preisrätsel konnten die Gottesdienstbesucher kleine Gewinne, passend zum Johannistag gewinnen.
„Nun steht in Laub und Blüte, Gott Schöpfer, deine Welt“, sang die Gemeinde zu Beginn ein Loblied auf die schöne Sommerzeit. Der Sonnengesang nach Franz von Assisi, rezitiert von verschiedenen Sprecherinnen stimmte ein in das gemeinsam gesprochene „Gott, du bist gut. Wir loben dich.“
Danach folgte die Taufe der kleinen Marleen Riethe. „Durch die Taufe wird ihr persönlich zugesagt, dass Jesus Christus ihren Lebensweg begleitet“, verdeutlichte Pfarrer Kraft, „auch Johannes der Täufer hat immer auf Christus hingewiesen. Die Taufkerze versinnbildlicht, dass Marleens Leben im Licht der Liebe Christi steht.“ Gemeinschaftlich entzündeten die beiden älteren Schwestern Lara und Luisa Marleens Taufkerze an der Osterkerze. Nach der Taufe trug der Pate Tobias Pitzner im Rahmen eines Fürbittengebets Wünsche für sein Patenkind vor.
In seiner Ansprache erklärte Pfarrer Kraft, dass im Lukasevangelium der Geburtstermin von Johannes dem Täufer sechs Monate vor der Geburt Jesu angegeben wird. Deshalb ist der 24. Juni der Tag, an dem der Geburt des Johannes gedacht wird. Außerdem hat das Jahr 2012 nun „Halbzeit“. Wie in der Halbzeitpause beim Fußball bietet dieser Tag Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. „Besinnung auf das Wesentliche, das war das Anliegen von Johannes“, betonte Pfarrer Kraft und fragte in diesem Sinne weiter: „Woraufhin leben wir? Worauf kommt es an? Was ist zu tun?“
Mit seinen Worten „Er (Christus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Joh. 3,30) wurde Johannes zu einem Wegbereiter Jesu. Auch jahreszeitlich wird dies deutlich, da nun die Länge der Tage wieder abnimmt. „Am längsten Tag machen uns jahreszeitlich auf den Weg zu Jesus, dessen Geburtstag wir in der längsten Nacht des Jahres feiern, und der uns in allen Dunkelheiten des Lebens mit dem Licht seiner Liebe begleitet“, akzentuierte Kraft, „daran erinnern uns die brennende Taufkerze und Johannes der Täufer!“ Mit dem Lied „Das Jahr steht auf der Höhe“ vertieften die Gottesdienstbesucher diese Gedanken musikalisch.
Sodann erhielten die Kinder, die vor drei Jahren getauft wurden vom Kirchenvorstand eine Kinderbibel überreicht und die neuen Konfirmanden wurden offiziell in ihr Konfirmandenjahr eingeführt.
Die Spannung stieg noch einmal besonders, als es zur Auflösung des Johannis-Preisrätsels kam. Alle Gottesdienstteilnehmer erhielten zu Beginn ein Teilnahmeblatt mit drei Quizfragen über Johannes den Täufer. Fünf Gewinner wurden von jungen „Glücksfeen“ ermittelt, die sich über rote bzw. schwarze Johannisbeermarmelade, Johannisbeersaft, Johannisbeerwein und Johannisbeerlikör (Cassis) freuen konnten.
Den besinnlichen Abschluss bildete das unter Klängen der Gitarrengruppe „Cantilena“ begleitete Lied von Clemens Bittlinger „Sei behütet auf deinen Wegen“, welches der Liedermacher zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle live gesungen hatte. Mit diesen Segenswünschen für die bevorstehende Sommerferienzeit endete der heitere Familiengottesdienst am Johnnistag.
Fotos: Anna Jasmin Herrmann
"Spielarten der Liebe" - Konzertnachmittag mit Clemens Bittlinger und Kirchenpräsident a. D. Peter Steinacker - live in Nieder-Wiesen
"Die Liebe ist ein seltsames Spiel..." heißt es in einem alten Schlager und in der Tat: Die Liebe hat es in sich und wer liebt, gerät schon einmal außer sich. Wie spannend also, wenn sich ein ungewöhnliches Ensemble, bestehend aus einem Kirchenpräsidenten, einem Liedermacher, einer Flötistin und einem schweizer Pianisten auf den Weg macht, der Liebe auf die Schliche oder besser gesagt auf die Spur zu kommen. Im Rahmen einer landeskirchenweiten Tournee präsentierten der Kirchenpräsident a.D. Prof. Dr. Peter Steinacker zusammen mit Clemens Bittlinger und David Plüss in einer humorvoll-spannenden Mischung aus Texten, Liedern und Instrumental-Musik das Programm "Spielarten der Liebe" am Sonntag, 10. Juni 2012 in Rheinhessen in der Kirche in Nieder-Wiesen. Als besonderer Gast für dieses Programm konnte die Ausnahmeflötistin Bettina Alms gewonnen werden, die das Konzert mit ihrer Virtuosität an verschiedenen Flöten, dazu Geige, Gesang und der Co-Rezitation von Bibeltexten bereicherte.
"Wir wollen Neugier wecken auf den christlichen Glauben, und das auf eine ungezwungene und unaufdringliche Art", betonten Peter Steinacker und Clemens Bittlinger vor dem Konzert im Blick auf ihr Programm mit geistlichen Gedanken und hinreißender Musik. In den interessanten Dialog zwischen Theologie, Gesang, Literatur, Gitarren-, Flötenklängen und Keyboard wurden auch der Zuhörer einbezogen und vielleicht gelang es ja, bei dem einen oder anderen, der bislang Distanz hielt zu Kirche und Glauben, neues Interesse für das Evangelium zu wecken.
Die älteste Konzertbesucherin, die 90jährige Maria Becker aus Nieder-Wiesen, fasste ihren Eindruck am Ende folgendermaßen zusammen: "So einen tollen Konzertnachmittag lasse ich mir doch nicht entgehen nur wegen meines Alters - jeder, der nicht kam, hat etwas verpasst!"
Ausführlicher Zeitungsbericht unter
www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/nieder-wiesen/print_12078844.htm
Konfirmationen in unserer Pfarrei
Hier eine kleine Bildauswahl der diesjährigen Konfirmationen in unserer Pfarrei am 13. Mai 2012 in Nieder-Wiesen und am 20. Mai in Nack. Am 3. Juni folgte Bechenheim.
Fotos: Daniela Bösel u. Harald Beck
Pfingsten in unserer Pfarrei
Neben den "klassischen" Festgottesdiensten lud die Ev. Pfarrei zu einem pfingstlichen Familiengottesdienst für Groß und Klein ein. Unter dem Motto "Pfingsten ist rot“ wurde neben dem Pfingstfest in der Gemeinde auch der Kirchweih gedacht wird, so gab es doppelten Grund zu feiern.
In seiner Begrüßung erklärte Pfarrer Tobias Kraft, dass die Farbe Rot als Signalfarbe an Feuer und Flammen erinnert und sich der Evangelist Lukas in seiner Pfingstgeschichte (Apg.2) dieses Bildes bedient: "Die Jünger waren "Feuer und Flamme" für die Sache Jesu und begeisterten andere Menschen! Aus diesem Geist heraus erbauten auch unsere Vorfahren diese Kirche und weihten sie 1723 ein, deshalb feiern wir heute das Kirchweihfest, die Kerb."
"Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte...", sang die Gemeinde zu Beginn.
"Kirche lebt vom Hl. Geist, er macht sie lebendig!", betonte Pfarrer Kraft und wies hin auf ein Bildplakat, auf dem die Nieder-Wiesener Kirche ganz in rot getaucht abgebildet war. Dazu gab es drei Beispiele im Blick auf die rote Farbe, die Lebendigkeit zum Ausdruck bringen:
- Ein rotes Gesicht mit roten Backen strahlt Freude und Fröhlichkeit aus. Da, wo Gottes Geist weht, strahlt auch die frohe Botschaft, das Evangelium Lebensfreude aus. Der 11jährige Aaron befestigte das gemalte Gesicht auf dem Kirchenbild.
- Die rote Glut eines Feuers strahlt Wärme und Kamingeborgenheit aus. Da wo Gottes Geist weht, da hat auch die Kirche eine Ausstrahlung und springt auch hoffentlich "der Funke über." Kirchenvorsteher Fritz Stock oblag es, das Bild der Feuersglut am Kirchenplakat anzubringen.
- Das rote Herz ist das Zeichen der Liebe. Da wo der Hl. Geist weht, wird Kirche "herzlich", da wird sie zu einer liebenden Kirche und gibt das weiter, was sie im inneren zusammenhält, nämlich die Liebe Gottes, die im Hl. Geist lebendig wird. Gemeindeglied Brigitte Schütze identifizierte sich mit dem Herzsymbol und fügte es den beiden anderen auf dem Kirchenbild hinzu.
Allen Gottesdienstbesuchern wünschte Pfarrer Kraft, dass der Hl. Geist ihr Leben erleuchte und erwärme und unsere Ausstrahlung als Christen von Freude und Liebe durchdrungen sei.
In seiner Predigt in den drei anderen Pfingstgottesdiensten wies er darauf hin, dass der Geist Gottes von damals in Jerusalem bis zum Heute Menschen die innere Kraft gibt, anders zu sprechen als vorher, dabei zu anderen zu sprechen, und dass Menschen erfahren, dass Gottes Geist die Kraft gibt, andere zu verstehen. "Pfingsten ist ein kommunikatives Geschehen, das Sprachlosigkeit überwindet", akzentuierte er, "doch es kommt immer darauf an, in welchem Geist unser Sprechen geschieht. Deshalb sollten wir stets versuchen, dem Geiste Gottes in unseren Gedanken und Herzen Raum zu geben, um andere Ungeister nicht zur Wirkung kommen zu lassen."
"Nun bitten wir den Hl. Geist um den rechten Glauben allermeist", gab die Gemeinde singend Antwort mit den Worten des ältsten Pfingstliedes im Gesangbuch (EG 124).
Mittels eines Bildplakates mit der ganz in rot getauchten Nieder-Wiesener Kirche und mit Bildern eines roten Gesichtes, einer Feuersglut und eines roten Herzen dachten die Gottesdienstbesucher über das Wirken des Hl. Geistes nach, gemäß dem Motto "Pfingsten ist rot".
Familiengottesdienst an Christi Himmelfahrt
„Wo du Wohnung hast genommen, da ist lauter Himmel hier“ - unter dem Motto dieses Liedtextes feierte die Ev. Pfarrei Nieder-Wiesen an Christi Himmelfahrt, 17.05.12 einen Familiengottesdienst, wegen angesagter zu kühler Temperaturen (9°) nach einer Frostnacht leider nicht "open air" auf der Streuobstwiese, sondern in der Kirche in Nieder-Wiesen. Dennoch trafen sich einige Menschen, der kühlen Luft trotzend, auf der Wiese, dazu auch Gäste aus anderen Orten. Bei klarer Fernsicht und blauem Himmel wurden sie von der Schönheit der Natur inspiriert und brachten ihr Schöpferlob gemeinsam singend und betend zum Ausdruck.
Währenddessen griffen die Damen der Gitarrengruppe "Cantilena" in der Kirche in ihre Saiten und luden mit dem Kanon „Der Himmel geht über alle auf“ die Gottesdienstbesucher zum Mitsingen ein. In seiner Ansprache animierte Pfarrer Kraft die Teilnehmer zum Nachdenken über die vielen Variationen des Begriffs Himmel. „Himmel ist ein Bild für Freiheit, Hoffnung, Zukunft, für die „Fülle des Lebens“ oder für das „Reich Gottes“, führte Kraft aus. „Himmel ist die Erfahrung der Nähe Gottes – die kann auf verschiedene Weise erlebt werden“. Mit der Legende von einem kleinen Mönch, der in unterschiedlichen Lebenssituationen an den Himmel erinnert wurde, verdeutlichte der Pfarrer die Botschaft des Himmelfahrtstages: „Gott ist nicht, wo der Himmel ist, sondern wo Gott ist, da ist der Himmel".
“Du bist da, wo Menschen leben“ sangen die Gottesdienstteilnehmer; zuvor hatte Gemeindemitglied Carsten Beck die Flamme der Osterkerze gelöscht, um sinnbildlich die biblische Aussage aus Apg. 1, 9 zum Ausdruck zu bringen, „dass sie ihn nicht mehr sehen konnten.“ „Mit seinem Hl. Geist ist Christus mitten unter uns und in uns, alle Tage!“ interpretierte Pfarrer Kraft das Geschehen. Mit dem Lied „Komm, bau ein Haus und beschreibe den Himmel, der uns blüht“ unter Gitarrenbegleitung endete der liturgische Teil des Gottesdienstes. Im Anschluss sprach Pfarrer Kraft seinen besonderen Dank an die Mitglieder der „AG Bewahrung der Schöpfung“ für ihre Mitarbeit, auch bei der Pflege der Streuobstwiese aus. In besonderer Weise hob er das Engagement von Herrn Heinrich Steuerwald hervor, der die Wiese mit Grasschnitt- und Mulcharbeiten betreut. Für das ihm überreichte kleine Präsent dankte Herr Steuerwald und betonte seinerseits die Freude an der Bewahrung der Schöpfung und, solange es ihm gesundheitlich möglich sei, er gerne weiter zur Verfügung steht.
Sodann luden die AG-Mitglieder Betina Wengenroth-Dittewig zu selbstgebackenem Brot mit Spundekäs` und Kirchenvorsteher Lutz Quester zu Bio-Apfelsaft auf dem Kirchenvorplatz ein. Viele Gottesdienstbesucher machten von diesem leckeren Angebot Gebrauch und ließen so das Beisammensein ausklingen.
Fotos: Daniela Bösel
Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Bechenheimer Simultankirche beim diesjährigen Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden am Sonntag, 22. April 2012.
Nach dem liturgischen Eingangsteil entfaltete Pfarrer Tobias Kraft im Gespräch mit den Konfirmanden die sog. Fünf Hauptstücke des christlichen Glaubens, wie Martin Luther sie in seinem „Kleinen Katechismus“ benennt: Die Zehn Gebote, das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Taufe und das Abendmahl. Daraus ergaben sich quizmäßig Fragen zum Kirchenjahr (z.B. wann ist Ostern?), zur Bibel (wie heißen die vier Evangelisten?) und zu anderen Bereichen evangelischen Glaubens, in die auch die Gottesdienstbesucher eingebunden waren. Anschließend präsentierten die Konfirmanden in Kleingruppen ihre jeweils selbst ausgesuchten Spezialthemen: Die Zehn Gebote, Martin Luther und die Reformation, die Einrichtungsgegenstände einer ev. Kirche, das Kirchenjahr, Friedhof und Bestattung, Diakonie.
Die Gemeinde und die Mitglieder der Kirchenvorstände und zeigten sich beeindruckt von den Darbietungen der Jugendlichen und betonten einmütig, die „Prüfung“ sei bestanden.
Der Gottesdienst wurde in festlicher Weise musikalisch bereichert durch den Ev. Posaunenchor Weinheim unter der Leitung von Ulrich Sailler.
Fotogalerie von Harald u. Carsten Beck:
Karfreitag und Ostern 2012 in unserer Pfarrei
In verschieden ausgestalteten Gottesdiensten feierten viele Menschen in unserer Pfarrei Karfreitag und Ostern. Der Karfreitag stand in diesem Jahr thematisch unter dem Begriff „Opfer“. Pfarrer Tobias Kraft prangerte in seiner Predigt an, dass die Welt nach wie vor voller Waffen, voller Gewalt, voller Verwundungen, voller Mord (nicht nur Sonntags beim „Tatort“), voller Zerstörung des Lebens, voll von achtlosem Umgang gegenüber der Schöpfung Gottes ist. „Solange das Böse in der Welt existiert, wird es auch Opfer geben: Todesopfer, Verstümmelungsopfer, Opfer von Krieg, Terror und Gewalt“, stellte er fest. Die Frage „Haben wir daraus gelernt?“ ist immer wieder die Anfrage des Karfreitagsgeschehens. „Wir lassen in unseren Lebenszusammenhängen nach wie vor ein Opfer auf das andere folgen“, stellte Kraft ernüchternd fest und bezeichnete die Massentierhaltung, um u. a. unseren Hunger nach billigen Ostereiern befriedigen zu können, als schockierend. Auch bei der Nutzung technischer Errungenschaften nehmen wir Opfer billigend in Kauf, auch wenn uns immer maximale Sicherheit suggeriert wird. Dazu braucht man sich nicht erst in die „Toten Zonen“ um Fukushima oder Tschernobyl begeben, auch das Rhein-Main-Gebiet stand ja neulich in der Gefahr des Zusammenstoßes zweier Großraumflugzeuge. „Das wäre ein Karfreitag geworden – mit hunderten sog. „Verkehrsopfer“!“
„Kann man sich an all dem, was das Karfreitagsgeschehen in sich birgt, einfach vorbeimogeln? Wer meint, darüber hinweg-tanzen zu können, der hat die Inhalte des Karfreitags nicht verstanden oder interpretiert sein eigenes Leben falsch“, pointierte der Pfarrer. Das Kreuz konfrontiert uns mit unserem Unvermögen, die Welt aus eigener Kraft heil zu gestalten. Der Tod Jesu am Kreuz geschieht nicht einfach so, sondern zu unseren Gunsten, heißt es, „um ein für allemal die Sünde der Welt dadurch fortzuschaffen, dass er sich selbst zum Opfer brachte“ (Hebr. 9, 26). Jesus nimmt alles, was Menschen Menschen bzw. der Schöpfung antun, mit hinein in seinen Tod - und verwandelt es so in seine Hingabe. Darum also ist das Kreuz ein Heilszeichen. Neben aller Not und Traurigkeit keimt die Hoffnung, dass der Tag kommt, an dem keiner mehr zum Opfer, keiner mehr zum Täter wird.
“Herr Jesu, dir sei Dank für alle deine Plagen…“ brachte die Gemeinde singend und antwortend zum Ausdruck.
Der Ostersonntag begann mit einer Besinnung auf dem Nieder-Wiesener Friedhof. Pfarrer Kraft erinnerte die zahlreich erschienenen Gottesdienstbesucher: „Die Frauen des Osterevangeliums gingen auch frühmorgens auf einen Friedhof. In ihnen war des dunkel, bis plötzlich der der Schein der Morgenröte auf das weiße Gewand des Engels fiel. Ein Morgenglanz der Ewigkeit vertrieb die Nacht des Todes.“ Der Gesang des Liedes „Morgenglanz der Ewigkeit“ klang daraufhin während des zunehmenden Tageslichtes über die Gräber des Friedhofes.
Bei der anschließenden Lichtfeier auf dem Kirchenvorplatz wurde am Osterfeuer die Osterkerze entzündet als Symbol für den auferstandenen Christus. „Wir tragen das Osterlicht nicht nur in unsre noch dunkle Kirche“, sagte Pfarrer Kraft“, sondern wir dürfen es mitnehmen in unser Leben – gegen alle Angst und Trauer und Sorge. Denn Christus spricht ‚Ich lebe und ihr sollt auch leben.’“
Bei der Tauferinnerungsfeier während des Gottesdienstes waren alle Teilnehmer eingeladen, sich am Taufstein ein Wasserkreuz in die Hand zeichnen zu lassen mit dem Zuspruch ‚Fürchte dich nicht, du gehörst zu Jesus Christus!’
In seiner Predigt stellte Pfarrer Kraft die alttestamentliche Hanna, eine kinderlose Frau, die wegen dieses Makels verhöhnt und verspottet wurde als Vorbild im Glauben heraus. Sie hatte Geduld und setzte ihre Hoffnung auf Gott, der ihr Schicksal wendete. „Hanna erlebte Ostern schon mitten in ihrem Leben“, betonte Kraft. „Der Herr macht tot und lebendig…“ heißt es in dem Lob- und Danklied der Hanna. Gottes Auferstehungskraft hatten auch die Frauen am Grab Jesu erfahren: Nicht der Tod hat das letzte Wort, sondern Gott, der Christus von den Toten auferweckt hat.
Am Ostermontag pflanzten einige Besucher des Nacker Ostergottesdienstes anschließend ein neues Lebensbäumchen (Buchs) in den Kirchgarten – als sichtbares Zeichen der Hoffnung und des Lebens.
Im Familiengottesdienst in Nieder-Wiesen thematisierte Pfarrer Kraft nach dem Eingangslied „Wir wollen alle fröhlich sein“ österliche Symbole. Die anwesenden Kinder brachten dabei sofort das Ei ins Gespräch. „Das Ei ist ein gutes Symbol für die Auferstehung“ führte Kraft aus: „Wie ein Küken aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab zerbrochen“, zitierte er ein altes Sprichwort. „Das Ei ist wie ein kleines Höhlengrab“, bestätigte der 9jährige Nils. Eigentlich wollte Kirchenvorsteher Manfred Sauer frisch geschlüpfte Küken zur Anschauung mit in den Gottesdienst mitbringen, doch die kühlen Außentemperaturen verhinderten dies leider.
Als weiteres österliches Zeichen benannten die Kinder das Kreuz. „Eigentlich ist das Kreuz ein Zeichen des Todes“, erinnerte Pfarrer Kraft, „aber es ist ein Zeichen über den Sieg des Todes geworden, weil der gekreuzigte Jesus vom Tode auferstanden ist.“
Somit wandten sich die Kinder dem neu gestalteten Kindergottesdienst-Kreuz zu. Es besteht aus vielen einzelnen aufgebrachten Kacheln, welche die Kinder selbst mit Bildern gestaltet hatten. Auf der einen Seite dominieren Bilder der Passion, auf der anderen Seite christlich-österliche Motive wie u.a. Brot (des Lebens), Fisch, Wasser, Sonne, Herz, Ei, Blumen. Die Gemeinde zeigte sich beeindruckt von dem gelungenen Werk. Pfarrer Kraft dankte den Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen für die tolle Gestaltung und griff zum Schluss die Blume als Motiv heraus und zitierte den Apostel Paulus (1. Kor. 15,44): „Aus einem Samenkorn wächst etwas, was man dem Samenkorn selbst überhaupt noch nicht ansieht. So ist es auch mit der Auferstehung: Es wird gesät ein natürlicher Leib und es wird auferstehen ein geistlicher Leib – in einer ganz anderen Form.“ Alle Gottesdienstbesucher bekamen deshalb ein Samentütchen mit biblischen Pflanzen geschenkt mit der Aufforderung „Wir säen Zukunft“. „Eine Augen- und Bienenweide“, bemerkte Pfarrer Kraft schmunzelnd, bevor die Gemeinde zum Abschluss sang „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, in deiner Urständ fröhlich ist. Halleluja!“
Tischabendmahlsfeier in Bechenheim
am Gründonnerstag-Abend, 05.04.2012 fanden sich wieder zahlreiche Besucher zur Tischabendmahlsfeier im Ev. Gemeindehaus in Bechenheim ein. "Wir erinnern uns an Jesus und an seine Gemeinschaft mit seinen Jüngern. Aber wir erinnern uns nicht nur, sondern glauben, dass er mitten unter uns ist", eröffnete Pfarrer Tobias Kraft den liturgischen Teil des Abends. In seiner Ansprache zitierte er Johannes den Täufer, der im Blick auf Jesus spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm! Damit gab Johannes seinem Erkennen Ausdruck, das über das reine Sehen hinausgeht. Er erkannte in Jesus den Heiland. Auch die Jünger und die Menschen seiner Zeit haben Jesus an seinem Leben und Wirken erkannt. "Woran können wir ihn heute erkennen?", fragte Kraft in die Runde. "Wir können ihm im Abendmahl begegnen, weil er verheißen hat, in Brot und Wein gegenwärtig zu sein", betonte der Pfarrer. Bei den ersten Jüngern hat es geheißen: Kommt und seht!, und sie ihn als Christus erkannt haben, für uns heißt es: Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist!, bei der Einladung zu Feier des Abendmahls. "Und wenn wir auch nur Brot und Wein schmecken und sehen, so dürfen wir darunter verborgen Christus mitten unter uns erkennen", akzentuierte Kraft.
Nach dem gegenseitigen Weitergeben von Brot und Wein endete der liturgische Teil und der Abend fand seine Fortsetzung mit einem gemeinsamen Abendessen bei verschiedenen Käsesorten, Oliven, Dolmades (gefüllte Traubenblätter), Fladen- und Mazzenbrot sowie Bechenheimer Wein.
Goldene Konfirmation in Nieder-Wiesen
„Werft Euer Vertrauen nicht weg!“ Dieses Bibelwort aus Hebr. 10, 35 stand als Überschrift über dem festlichen Gottesdienst am Palmsonntag, 01. April 2012 in der Kirche zu Nieder-Wiesen. Neun Jubilarinnen und Jubilare des Konfirmationsjahrgangs 1962 aus Nieder-Wiesen und Bechenheim hatten sich zur Feier ihrer Goldenen Konfirmation eingefunden.
„Mache mich zum guten Lande, wenn dein Samkorn auf mich fällt“ (EG 166) sang die gottesdienstliche Gemeinde nach dem feierlichen Einzug, begleitet von Organist Helmfried Fröhlich an der historischen Stumm-Orgel. In seiner Begrüßung betonte Pfarrer Tobias Kraft, dass ein Konfirmationsjubiläum ein ganz besonderes Fest der Gemeinde sei. „Es geht nicht nur die Jubilare etwas an, sondern uns alle, denn wir dürfen uns mit diesem Jubiläum an unsere eigene Taufe und Konfirmation erinnern lassen“, akzentuierte der Pfarrer.
In seiner Predigt regte er zum Nachdenken über unsere Wegwerfmentalität an: „Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft – dabei werden nicht nur überflüssig gewordene materielle Güter entsorgt, sondern leider auch Werte wie Treue, Respekt, Verlässlichkeit, Geduld und auch Vertrauen. Jedoch gerade Vertrauen ist eine lebenswichtige Sache. Der Schaden, der entsteht, wenn man sein Vertrauen wegwirft, d.h. auch seinen Glauben an Gott aufgibt, ist immens groß“, bekräftigte Kraft. Gerade die Goldene Konfirmation könne dazu dienen, das Vertrauen zu Jesus Christus zu bekräftigen und zu erneuern, der zu allen Zeiten mit seinem Wort unser Lebensbegleiter sein möchte, ergänzte der Gemeindepfarrer. „Der Same des Wortes Gottes kann im Dickicht des Alltags verloren gehen, aber das Gottvertrauen kann an solchen Festtagen wieder neu aufkeimen, deshalb“, so appellierte Kraft zum Schluss an die Jubilare, „werft Euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Empfangt das Verheißene! Verliert nicht die Zuversicht, die Geduld und den Lebensmut, sondern gehört zu denen, die Gott im Glauben vertrauen und das Leben gewinnen!“
“Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit“ brachten die Gottesdienstbesucher diese Gedanken mit Hilfe des Liedes EG 365 gesanglich zum Ausdruck. Im Anschluss wurden den Goldenen Konfirmanden im Namen des Kirchenvorstands Jubiläumsurkunden überreicht und bei der Feier des Hl .Abendmahls der Konfirmationssegen noch einmal zugesprochen.
Nach dem Gottesdienst stand der gemeinsame Gang auf den Friedhof auf dem Programm, wo an den Gräbern zweier Mitkonfirmanden fürbittend gedacht wurde und durch Jubilar Günther Stilgenbauer Blumen niedergelegt wurden.
Beim Mittagessen im Gasthaus „Zum alten Rathaus“ gegenüber der Kirche wurden vielerlei Erinnerungen ausgetauscht und das Beisammensein in geselliger Weise fortgesetzt.
Foto: Manuela Baltz, Studio f. Fotografie, Alzey
Kindergottesdienst: Grabpflege-Aktion fortgesetzt
Im Rahmen des Kindergottesdienstes fand wieder die Aktion „Grabpflege“ statt. So trafen sich am Sonntag, 25. März 2012 wieder einige Kinder zusammen mit den Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen Christina Stock und Ulla Welter auf dem Friedhof in Nieder-Wiesen. Mit frischen Frühlingsblumen wurde das in Patenschaft zur Pflege übernommene Grab bepflanzt, die Erde aufgelockert und das gestiftete Kreuz befestigt. „Die Aktivitäten sind auch ein Zeichen für österliche Hoffnung“, gab Ulla Welter zu verstehen. Nach einer guten halben Stunde blickten alle Teilnehmerinnen zufrieden auf das gute Werk und die getane Arbeit.
Gemeindereise "Auf den Spuren Martin Luthers"
Studienreise nach Marburg, Eisenach (mit Wartburg), Schmalkalden, Erfurt, Stotternheim, Leipzig, Wittenberg, Torgau, Eisleben und Mansfeld
18. - 23. März 2012
Detaillierter Bericht über die Reise unter
www.ev-pfarrei-nieder-wiesen.de/gemeindefahrt.html
Gruppenbild der Reiseteilnehmer vor dem Lutherdenkmal auf dem Marktplatz in Eisleben
1. Wir lehnen die geplante überproportionale Reduzierung der Pfarrstellen in unserem Dekanat Alzey grundsätzlich ab. Der Wegfall von fast einem Drittel aller Pfarrstellen bis 2025 würde den Charakter der kirchlichen Arbeit grundlegend verändern, unsere Wirkungsmöglichkeiten in unverantwortlicher Weise einschränken und die volkskirchlichen Strukturen aufs Spiel setzen.
2. Jede Neustrukturierung und jede Sparmaßnahme setzt voraus, dass Klarheit über die Kernaufgabe der Kirche besteht, die im Zweifel Priorität vor anderen haben muss. Wir erwarten daher von den Entscheidungsträgern, dass sie von der Kernaufgabe der Kirche her denken und die geschichtlich gewachsene Gestalt der Kirche beachten.
3. Wir sehen unsere Kernaufgabe im Auftrag Jesu: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker!“ (Mt. 28, 19f)
Glauben an das Evangelium zu wecken und zu stärken und damit zu einem Leben in der Nachfolge Jesu zu rufen ist die zentrale Aufgabe der Kirche, zumal der EKHN als sich selbst bezeichnende „missionarische Volkskirche.“ Sie kann durch nichts anderes aufgewogen oder ersetzt werden. Kein anderer außer uns kann und wird sie wahrnehmen. Pfarrer(innen) mit ihrem Verkündigungsdienst stehen für diese Kernaufgabe.
4. Die geschichtlich tief eingeprägte Rolle des Pfarrers / der Pfarrerin ist ein Pfund, mit dem es auch heute zu wuchern gilt und das nicht leichtfertig verschenkt werden darf. Der Gedanke vom „Priestertum aller Gläubigen“ widerspricht nicht dem besonderen Auftrag einzelner.
5. Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen ist dort am ehesten zu erwarten, wo es ein ortsnahes, funktionierendes Pfarramt und eine(n) hauptamtliche(n) Vertreter(in) der Kirche gibt. Gemeinden, die keine(n) Pfarrer(in) mehr vor Ort haben, die darüber hinaus ohne Not zu Fusionen gedrängt werden, werden bald auch keine Kirchenvorstände mehr haben, weil sich mögliche Interessenten schlicht überfordert fühlen. Die Kandidatensuche ist schon unter den jetzigen Bedingungen schwierig genug. Dasselbe ist auch im Blick auf Dekanatssynodalvorstände zu befürchten.
6. Die Verkündigung setzt einen persönlichen Kontakt voraus und braucht gewachsenes Vertrauen, das sich nicht im Handstreich gewinnen lässt. Das Arbeitsfeld der Pfarrer(innen) muss deshalb überschaubar sein und persönliche Begegnung ermöglichen. Sie müssen sich in Ruhe den Menschen zuwenden können. Im Grunde schaffen gerade kleiner werdende Gemeinden die Voraussetzung für die heute notwendige individuelle Zuwendung zum Einzelnen. Die geplante Wiedereinführung einer 10-Jahres-Begrenzung im Gemeindepfarrdienst konterkariert dieses Bemühen.
7. Das feinmaschige Netz von Pfarrstellen ist eine Errungenschaft aus jahrhunderte langer Kirchengeschichte, um die uns alle vergleichbaren Organisationen beneiden. Die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Kirche zu erhalten, ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass die Volkskirche in ihrer Vielfalt als Organisation bestehen kann. Diese Verbundenheit muss heute ständig neu begründet und gewonnen werden. Eine selbstverständliche Zugehörigkeit wird es in Zukunft auch auf dem Lande nicht mehr geben. Nachlassende Präsenz wird zur Abwendung der Menschen von der Kirche führen.
8. Schon die Einschränkungen der beiden letzten Jahrzehnte haben die Pfarrer(innen) bis an die Grenzen ihrer Arbeitskraft geführt. Für die wenigen verbleibenden Pfarrstellen würde sich gerade in der ländlichen Situation niemand mehr finden, der sich dieser Belastung aussetzt. Ländliche Pfarrstellen müssen attraktiver werden, wenn sie besetzbar bleiben sollen.
9. Der momentan zu erwartende Mangel an Pfarrpersonen ist als Begründung kurzsichtig. Entscheidungen von historischer Tragweite können nicht von momentanen Befindlichkeiten abhängig gemacht werden. Kirchenvorstände und andere Ehrenamtliche werden nur dann schwierige Zeiten überbrücken, wenn die Aussicht auf die Unterstützung durch einen Hauptamtlichen weiter besteht. Wir erwarten von der Kirchenleitung entschlossene Bemühungen um weiteren Pfarrernachwuchs und bei allen Zukunftsprognosen ein Mindestmaß an Gottvertrauen.
Es entspricht nicht christlichem Geist, ständig nur das Schlimmste zu erwarten und sich kleinmütig zurückzuziehen.
10. Die Ev. Kirche in Hessen und Nassau ist heute aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht genötigt, in überproportionaler Weise Pfarrstellen zu reduzieren, deren geplante Abbauquote doppelt so hoch liegt wie der demographische Mitgliederrückgang. Wenn Pfarrstellen, die seit Jahrhunderten bestehen, ausgerechnet heute nicht mehr finanzierbar sein sollen, sind einfach die Prioritäten falsch gesetzt.
"Was zwei Weltkriege, Inflationen und Diktatur nicht vermochten, nämlich den gesellschaftsprägenden Pfarrstellenbestand aus seinen Angeln zu heben, hat übertriebener kirchlicher Reformeifer nun in wenigen Jahren vollbracht.“ (Andreas Dreyer, Vorsitzender des Hannoverschen Pfarrvereins im Dt. Pfarrerblatt 6/2011)
gez. Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Bechenheim, 22.02.2012 (einst.)
gez. Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Nack, 28.02.2012 (einst.)
gez. Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Nieder-Wiesen, 15.03.2012 (einst.)
Konfirmandenfahrt nach Frankfurt/M.
Am Dienstag, 6. März 2012 machten sich frühmorgens 17 Jugendliche aus Nieder-Wiesen, Bechenheim, Nack und Erbes-Büdesheim unter Leitung von Pfarrer Tobias Kraft mit dem Zug von Alzey aus auf den Weg nach Frankfurt/M.
Erstes Ziel war das neu gestaltete Bibelhaus-Erlebnismuseum am Mainufer. Unter fachkundiger Führung tauchte die Gruppe zunächst ein in die Welt des Neuen Testaments. Höhepunkt war die virtuelle Fahrt über den See Genezareth in dem Nachbau eines Original-Fischerbootes aus der Zeit Jesu. Nachdem alle Teilnehmer „an Bord“ waren, stand die Geschichte der „Sturmstillung“ im Mittelpunkt. Mittels des akustischen Einsatzes von Ocean-Drums wurde ihr Inhalt nachempfunden und erschlossen. Anschließend war Zeit, das Bibelhaus mit seinen vielfältigen erlebnisorientierten Darbietungen mittels einiger Suchaufgaben zu erkunden. Im zweiten Teil der Führung stand die Welt des Alten Testaments auf dem Programm. Mittels eines originalen Beduinenzeltes wurde die Lebensweise von Abraham und Sarah anschaulich vermittelt, ergänzt durch biblische Erzählungen.
Zur Mittagspause ging’s zurück in die Innenstadt. Am Nachmittag folgte die Besichtigung der Alten Nikolaikirche auf dem Römerplatz. Die geschichtliche Bedeutung Frankfurts war dabei ein Themenschwerpunkt, bei der Pfarrer Kraft aber auch das Leben des Hl. Nikolaus streifte, dem Namenspatron der Kirche. Der Gang über dem Römerberg am Rathaus vorbei führte zur Paulskirche. Im Plenarsaal erinnerte Pfarrer Kraft an die Erste Deutsche Nationalversammlung in diesem Raum im Jahre 1848. Ein Ratequiz bei der Zuordnung der dortigen Wandfahnen zu dem richtigen Bundesland rundete die Besichtigung ab.
Zum Abschluss stand noch ein Besuch bei der Bahnhofsmission, einer Einrichtung der Diakonie im sozialen Brennpunkt des Frankfurter Hauptbahnhofes auf dem Programm. Die Jugendlichen ließen sich informieren, dass die Bahnhofsmission an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden geöffnet hat, um Menschen in Not, seien es Obdachlose, Suchtkranke, Drogenabhängige, Verirrte, Durchreisende, aber auch Menschen, die „nur“ ihren letzten Zug verpasst haben, zu helfen oder zu beraten. Zur Bahnhofsmission kann jeder kommen, der unterwegs Hilfe braucht, das wurde den Jugendlichen deutlich. Eine Spende wurde zur Unterstützung dieser Arbeit von Konfirmandenunterrichtsassistent Marcel Schäfer im Namen der Gruppe überreicht.
Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Teilnehmer am Abend wieder wohlbehalten nach Hause zurück.
Die Konfirmandengruppe im Bibelerlebnismuseum vor dem Zelt von "Abraham und Sarah" (Bildmitte)
Weltgebetstag in Bechenheim
Gespannt erwarteten die Besucher in der Simultankirche Bechenheim am frühen Abend des 2. März 2012 den Beginn des Weltgebetstagsgottesdienstes. Im Eingangsbereich hatten sich zum Einzug einige Damen des Vorbereitungsteam positioniert, als plötzlich traditionelle Musik aus Malaysia erklang. Aus diesem Land in Südostasien stammte die Liturgie unter dem Motto: „Steht auf für Gerechtigkeit.“
“Selamat Datang“ schallte es in der Landessprache durch das Gotteshaus während des Einzugs der Mitwirkenden: „Friede und Willkommen“. In Malaysia begrüßen sich die Menschen einander, indem sie die Handflächen wie im Gebet aneinander legen und respektvoll leicht voreinander verbeugen. So praktizierten es die Frauen und ermunterten die Teilnehmenden es ebenfalls gegenseitig zu versuchen: Willkommen in Malaysia.
Mit der Landesflagge vor Augen präsentierte sich die Bechenheimer Kirche rund um den Altar in den Landesfarben rot, weiß, gelb und blau blumengeschmückt und mit Stoffbahnen drapiert. Dazu rundeten landestypische Früchte das bunte Bild bis in die Bankreihen ab.
Nach dem Willkommensgruß und der Einführung folgten ein Ruf zum Gebet und das erste gemeinsame Lied. „Für die Heilung aller Völker bitten wir dich, Gott der Welt, dass gerecht die Menschen teilen alle Gaben, Macht und Geld.“ Das Vorbereitungsteam bildete hierzu einen Chor, der von der Gitarrengruppe „Cantilena“ (Susanne Kraft, Renate Landfried, Monika Quester) sowie Constanze Funk (Querflöte), Helga Müller (Akkordeon) und Christina Schmadel (Blockflöte) begleitet wurde. So wurde auch die Gemeinde animiert, einzustimmen in den Text des Liedes „Lass uns in die Zukunft schauen, suchen nach Gerechtigkeit“. Unterbrochen wurden die Strophen mit Danksagungen, z. B. für die reiche Artenvielfalt in Malaysia.
Doch auch die weniger schönen Seiten Malaysias wurden von den Frauen artikuliert: Ungerechtigkeit, Korruption, ungleiche Verteilung staatlicher Dienstleitungen, religiöse Konflikte. Im Blick auf diese Probleme erinnerte die biblische Lesung an den Propheten Habakuk, der sich angesichts der Ungerechtigkeit, die er sieht, an Gott wendet und ihn anklagend bittet, diese Zustände zu verändern.
Der Prophet Habakuk hält an seinem Glauben an Gott fest, auch wenn ihn manchmal Zweifel packen bei der Ansicht manchen Elends in der Welt. Doch der Glaube fordert uns gerade im Namen Jesu heraus, immer wieder für Gerechtigkeit einzutreten, das machten die Ausführungen der Frauen deutlich. Im Gleichnis von der beharrlichen Witwe (Lk. 18, 1-8) ermutigt Jesus die Menschen, mit Beharrlichkeit die Ungerechtigkeiten um uns herum wahrzunehmen und uns für Veränderung einzusetzen. Das Beispiel einer malaysischen Sozialarbeiterin verdeutlichte diesen Einsatz. Dazu gab es ergänzend mittels eingeblendeter Dias Erläuterungen zur Bevölkerung und Geographie Malaysias, sowie zu dem Meditationsbild des Weltgebetstags 2012 mit dem Titel "Justice" ("Gerechtigkeit") der malaysischen Künstlerin Hanna Cheriyan Varghese.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen“ wurden diese Gedanken musikalisch aufgegriffen und intensiviert.
Nach dem Fürbittenteil, indem noch einmal um die geistvolle Kraft der beharrlichen Witwe gebetet wurde, um in einer Welt voller Streit und Unrecht Werkzeuge der Gerechtigkeit und des Friedens sein zu können, folgte das gemeinsam gesungene „Vater unser, Vater im Himmel“. Mit der Segensbitte und dem Weltgebetstagslied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“ endete der liturgische Teil.
Anschließend boten die Frauen des Vorbereitungsteams selbstgebackene Köstlichkeiten nach malaysischen Rezepten als Fingerfood zum Sehen, Riechen und Schmecken an, die im Nu reißenden Absatz fanden. Dazu gab es Gelegenheit zu Gespräch und Austausch, aber auch viele Komplimente richteten sich an alle Beteiligten für diesen eindrucksvollen Abend.
Dem Vorbereitungsteam 2012 gehörten an:
Constanze Funk, Elke Heydecke, Susanne Kraft, Ortrud Maaß, Helga Müller, Lili Niederauer, Bärbel Ritzheim-Bogdanow, Christina Schmadel, Isolde Steitz, Edith Steuerwald, Christina Stock, Anna Welter, Gaby Werth.
GEMEINDEREPORT in der "Ev. Sonntagszeitung für Hessen und Nassau", Ausgabe 15.01.2012
Ein Ort des Lebens
In Nieder-Wiesen steht die Kirche mitten im Dorf und dennoch fehlt der Blick über den Tellerrand nicht • Von Bea Witt
Die drei Dörfer Nieder-Wiesen, Bechenheim und Nack sind pfarramtlich verbunden. Trotz des engen Miteinanders will jeder Ort seine Selbstständigkeit bewahren.
Bitte lesen Sie weiter:
www.ev-medienhaus.de/article/ein-ort-des-lebens/gemeindereport/2012/03/2734
Jahreswechsel in unserer Pfarrei
Die Gottesdienste zum Jahreswechsel waren sehr gut besucht. In Nack bereicherte die Gesangsformation „Nacktett“ den Jahresschlussgottesdienst. Sowohl dort, wie auch in Bechenheim predigte Pfarrer Tobias Kraft über die Jahreslosung 2012 aus 2. Kor. 12, 9: „Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Dabei stellte er fest, dass zwar heute in unserer Zeit und Gesellschaft eher Stärke und Ansehen gefragt sind, in Wahrheit wir Menschen durchaus unsere Schwächen haben. Schon hinsichtlich der sog. guten Vorsätze für das neue Jahr spricht die Erfahrung, dass wir in der Umsetzung dann eher schwach und nachlässig sind. Aber von Weihnachten herkommend wissen wir, dass Gottes Zukunft mit den Menschen in der Armseligkeit eines Stalles begann und gerade bei den Schwachen beginnt. Gott wird ein Kind, in seiner Schwäche angewiesen darauf, dass wir Menschen ihm unsere Herzen öffnen.
Mit dem „Weihnachtswiegenlied“ des engl. Komponisten John Rutter lud das „Nacktett“ im Lichtglanz des Weihnachtsbaumes gesanglich dazu noch einmal ein.
Der Apostel Paulus war geschwächt durch eine Krankheit, die ihm zu schaffen machte, und die seine Gegner zu Spott und Anfeindung animierte. Doch im Vertrauen auf Gottes Gnade konnte Paulus die mangelnde Anerkennung aushalten. „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“, diese Zusage Jesu sagt uns der Apostel als helfendes und tröstendes Wort für 2012 weiter, gerade auch für Zeiten, in denen wir an Grenzen stoßen und die Zerbrechlichkeit des Lebens spüren“, akzentuierte Pfarrer Kraft. Anhand eines Bildmotivs der Künstlerin Stefanie Bahlinger, das den Gottesdienstbesuchern als Lesezeichen ausgeteilt wurde, unterstrich er diese Worte. „Unsere Seele gleicht einer Schale, die aber durchaus ihre Schattenseiten, Brüche und Risse beinhaltet. Doch dürfen wir trotz dieser Zerbrechlichkeit unsere Seele dem Licht der Liebe Gottes aussetzen. Das Kreuz auf dem Bild, zart leuchtend wie das Morgenrot, hält unser bruchstückhaftes Leben mit seinen Stärken und Schwächen dem Licht Gottes und seiner Kraft entgegen.
“Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag“ unterstrichen die Sänger des Nacktetts diese Botschaft und mit den gesungenen irischen Segenswünschen endete dieser Silvestergottesdienst.
In Nieder-Wiesen feierte eine ökumenische Gemeinde den Gottesdienst zum Jahresbeginn. Auch der kath. Pfarrer Mathias Becker griff in seiner Ansprache die Worte der Jahreslosung auf. Er erläuterte, dass Gott sich gerade kleine, schwache Menschen aussuche, mit denen er Großes vorhat. Ein Beispiel dafür ist die Gottesmutter Maria. Im Magnificat, dem Lobgesang der Maria (Lk. 1) lobt sie Gott, dass er ihre Niedrigkeit angesehen hat. Deshalb rückt die kath. Kirche am Neujahrstag die Mutter Jesu in den Mittelpunkt der Betrachtung. Auch Martin Luther sieht gerade darin die Bedeutung Marias, dass Gott sich eine gewöhnliche junge Frau auswählt, den Heiland zur Welt zu bringen.
„Was ist eigentlich der Mensch, dass du, Gott, seiner gedenkst?“ zitierte Pfarrer Kraft, der den liturgischen Teil übernommen hatte, zuvor die Frage des Beters des Psalmes 8, der damit auch auf die eigentliche Ohnmacht und Schwäche menschlichen Daseins hinweist.
“Durch Gottes Kraft im Hl. Geist gestärkt dürfen wir unter seinem Segen in das neue Jahr hineingehen“, leitete Kraft über zu dem gemeinsam von beiden Pfarrern den Gemeindegliedern zugesprochen Segen für das Jahr 2012.