Weihnachten 2010 in unserer Pfarrei
Adventsfenstereröffnung in Nieder-Wiesen
Auch in diesem Jahr gestalteten die Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen ein Adventsfenster. Alle Gemeindemitglieder waren zur Eröffnung am 4. Advent nachmittags am Gemeindesaal am Pfarrhaus eingeladen. Trotz der schwierigen Witterungsverhältnisse waren hartgesottene Nieder-Wiesener gekommen, die die Gestaltung des Fensters bewunderten. Die biblische Geschichte der Verkündigung des Engels an die Hirten "Fürchtet euch nicht, ich verkündige euch große Freude, euch ist heute der Heiland geboren!" haben die Mitarbeiterinnen mittels Egli-Figuren in Szene gesetzt. Ein Mini-Stern aus Herrnhut illuminiert das Fenster von weitem sichtbar.
Bei Glühwein und heißem Orangensaft konnten sich die Besucher aufwärmen; ein Informationsstand der Aktion "Brot für die Welt" begleitete die Veranstaltung.
Familiengottesdienst am 4. Advent in Nieder-Wiesen
Pfarrer Tobias Kraft würdigt die Arbeit der Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter
„Wir sagen euch an den lieben Advent, sehet die vierte Kerze brennt“, klang es durch die Nieder-Wiesener Kirche. Wie jedes Jahr am 4. Advent waren alle Kinder mit ihren Familien auch diesmal zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen. Neben der Vorbereitung auf das nahe Weihnachtsfest mittels Liedern und Besinnung, stand der Jahresabschluss der Kindergottesdienstarbeit auf dem Programm. So wirkten die Mitarbeiter aus Bechenheim und Nieder-Wiesen bei diesem Gottesdienst mit.
Mittels einer Dia-Geschichte über einen Hof-Narren am babylonischen Königshof fand Pfarrer Tobias Kraft lobende Worte über das Engagement der ehrenamtlich Tätigen. Der Hofnarr war in Wirklichkeit ein weiser Mensch, der einem von ihm entdeckten hellen Stern folgte, um dem neuen König zu dienen. Auf dem Weg zu ihm erfreute er mit den eigentlich für den König vorgesehenen Mitbringseln Kinder, denen er begegnete und linderte ihr durch Lähmung, Blindheit und Taubheit hervorgerufenes Leid. Dass die Kinder lachten vor Freude, war ihm Dank genug. Nun stand er schließlich mit leeren Händen vor dem neugeborenen König in einem Stall vor einer Futterkrippe. Doch in seine offene Arme legte Maria das Neugeborene, das ihm mit seinem Lächeln die Weisheit schenkte, nach der er sich sehnte. Das Lächeln des Kindes veränderte sein Leben und er wurde ganz froh.
“Dass den Mitarbeitenden in der Kindergottesdienstarbeit auch die Freude der Kinder Dank genug ist, dafür gilt es nun am Ende des Jahres auch zu danken“, schlug Kraft den Bogen. So hatte er jedem ein kleines Präsent mitgebracht, das er im Namen der Kirchenvorstände überreichte. Besonders für den neu hinzugekommenen 16jährigen Lukas fand Kraft anerkennende Worte.
Nach dem Lied „Seht, die gute Zeit ist nah“, bei der die anwesenden Männer vor dem Altar ein kräftiges „Halleluja“ mit der Ostinato-Stimme zum Ausdruck brachten, während die Frauen die Strophen sangen, wurden zum Ende des Gottesdienstes auch die anwesenden Kindergottesdienst-Kinder mit einem kleinen Weihnachtsgeschenk bedacht. Kigo-Mitarbeiterin Ulla Welter hatte dafür wieder ihr „Verpackungstalent“ kreativ umgesetzt.
In der Vorfreude auf das Krippenspiel-Musical am Hl. Abend verließen die Gottesdienstbesucher die Kirche in eine traumhaft verschneite Landschaft.
Fotos: Harald Beck
Jubiläum: Lutz Quester 25 Jahre im Kirchenvorstand Bechenheim
Ein „silbernes“ Jubiläum konnte die Ev. Kirchengemeinde Bechenheim am 4. Advent 2010 feiern: Lutz Quester ist seit 25 Jahren Mitglied im Kirchenvorstand. Pfarrer Tobias Kraft würdigte den Jubilar mit dem „Silbernen Facettenkreuz“, dem Logo der Ev. Kirche in Hessen und Nassau. In seiner Laudatio ließ Kraft die wichtigsten Stationen und Beschlüsse der Kirchenvorstandsarbeit unter Mitwirkung von Lutz Quester Revue passieren. "Es war für mich interessant, in den Protokollbüchern nachzulesen, was alles in diesen 25 Jahren auf den Weg gebracht wurde“, betonte Kraft und hob vor allem das Engagement Questers in Sachen „Bewahrung der Schöpfung" hervor. Das Anlegen einer Streuobstwiese, die Nistkastenaktion für Schleiereulen in allen drei Kirchen der Pfarrei, die Mitarbeit im Dekanatsumweltausschuss, Windmessungen für den Betrieb von Windkrafträdern, die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Gemeindehausdach in Nack, das Apfelsaftprojekt. „In diesen Bereichen hast Du Pionierarbeit geleistet!“ erklärte Kraft, „aber auch auf musikalischem Gebiet trägt Deine Arbeit Früchte“. So initiierte Quester die Anschaffung eines Klaviers für das Gemeindehaus, rief eine St. Martins-Musikgruppe ins Leben, die heute noch unter seiner Leitung aktiv ist, begleitete unter Mitwirkung seiner Familie musikalisch u. a. die Krippenspiele. Auch der Ankauf des Gemeindehauses, sowie die Kirchenrenovierung und die Errichtung eines Dachreiters für die Kirche fielen in seine bisherige Amtszeit.
Sichtlich gerührt bedankte sich der Geehrte: „Es waren gefüllte Jahre, in denen ich gerne mitgearbeitet habe und möchte das auch noch weiterhin tun.“ An die Gemeinde richtete er den Dank „immer wieder gewählt worden zu sein“. Die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstands gratulierten ebenfalls ihrem seit 1997 stellvertretenden Vorsitzenden. Christina Schmadel ließ es sich dabei nicht nehmen, eigenhändig das silberne Logokreuz am Hemdkragen von Lutz Quester zu befestigen. „Damit es auch für alle sichtbar wird“, meinte sie als jüngstes Mitglied im Kirchenvorstand.
Da an diesem Adventssonntag, an dem der Gottesdienst aus Witterungsgründen kurzfristig in das Gemeindehaus verlegt werden musste, das Wirken der Engel Gottes bedacht wurde, überreichte Pfr. Kraft zum Abschluss der Ehrung dem Jubilar einen „Engel der Freude“ aus Apfelbaumholz, zudem ein Buchpräsent mit dem Titel „Schöpfungsglaube“. „Dass Gott Dir weiterhin Freude an Deinem Wirken in unserer Gemeinde und zur Bewahrung der Schöpfung schenken möge“ bündelte Kraft damit die guten Wünsche namens der Gemeindeglieder.
Erfolgreiches Benefizkonzert „Ein Chor – ein Kind“
„Wiesbach-Voices“ singen zur Adventszeit in der Ev. Kirche Nieder-Wiesen
von Dr. Helmut Lanzrath
Die Idee, zu Gunsten eines Kindes in den notleidenden Ländern ein Benefiz-Konzert zu veranstalten, hatte Fritz Stock aus Nieder-Wiesen. Für 360 € kann ein Kind in einem Entwicklungsland ein Jahr lang versorgt und ausgebildet werden. Bei Hilfsorganisationen wie der Kindernothilfe wird diese Summe z.B. auch bei Patenschaften zugrunde gelegt.
Was aus seiner Idee geworden ist, konnte sich sehen, oder besser noch hören lassen. Unter der Leitung von Fritz Stock präsentierten am Freitag, 17.12.10 die sechzehn Sängerinnen und Sänger der Wiesbach-Voices in der Kirche in Nieder-Wiesen ein abwechslungsreiches, eineinhalbstündiges Programm. Auf anspruchsvolle Weihnachtschoräle von J.S. Bach, M. Praetorius, J.H. Schein und G.F. Händel folgten Stücke aus jüngerer Zeit. Als Einstimmung erklang Cesar Francks „Weihnachtslied“, das Luisa Becker an der historischen Stumm-Orgel spielte, Choräle wie „Ich steh an deiner Krippen hier“, „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Tochter Zion“ folgten. Besonders stimmungsvoll war „Die Weisen aus dem Morgenland“ von H. Herzogenberg, ein modern anmutendes Stück aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Mit Spirituals wie „Swing low“ (mit Solo-Einlagen von Erika Lanzrath und Heiner Sasser) und einem afrikanischen Kirchenlied („Siyahamba“) wendeten sich die „Wiesbach-Voices“ den modernen Klängen zu. Leicht jazzige Vertonungen von S. Bothur folgten, u. a. das Theodor-Storm-Gedicht „Vom Himmel in die tiefsten Klüfte“. Dann erläuterte Fritz Stock, dass der Wohlstand von uns in der „Ersten Welt“ letztlich auf der Armut der „Dritten Welt“ beruht. Denn dort werden, auch von Kindern, unter unwürdigen Arbeitsbedingungen und für Hungerlöhne die Rohstoffe und Metalle gewonnen, die uns dann ein preiswertes Leben in Wohlstand ermöglichen. Mit solchen Spendenaktionen tragen wir auch einen Teil dieses Ungleichgewicht ab.
Mit der Uraufführung des Mottoliedes „Ein Chor – ein Kind“ verdeutlichte der Chor diesen Gedanken: „Ein Kind sitzt dort im heißen Sand, hat Hunger und kein Brot; es kommt nicht aus dem Teufelskreis von Armut, Elend, Not. - Was können wir tun, zu retten dieses Kind?“ Es schlossen sich Eigenkompositionen an, darunter das beliebte „Jesus an Bord“ mit Arnika Koch am Saxophon. Das Programm schloss mit dem Lied „Überall Freude“, in welchem Theodor Storms „Von drauß' vom Walde“ verwendet wurde. Als Zugaben sangen die Wiesbach-Voices „Der Mond ist aufgegangen“ und wiederholten zu Abschluss das Mottolied.
Fazit des Abends: Besinnliche, zum Nachdenken anregende Lieder waren dabei und solche, die positive und optimistische Stimmung in der Kirche verbreiteten. Darüber hinaus waren passende Kompositionen von Fritz Stock zu hören, die teilweise zum ersten Mal öffentlich zu hören waren. Ergänzt wurde das Programm von Luisa Becker an der Orgel. Dies alles in der stimmungsvollen Farbbeleuchtung, die Marco Breitwieser bereitstellte.
Alle 16 mitunter anspruchsvollen Lieder hat der Chor mit viel Begeisterung, großem Können und mit viel Schwung vorgetragen. Sämtliche Teilnehmer des gut besuchten Konzerts ließen sich von dem Elan der Akteure anstecken, applaudierten mit stehenden Ovationen und bekamen noch einige Zugaben aus dem Repertoire des Chores zu hören.
Die Veranstaltung war ein großer Erfolg, der die Erwartungen weit übertraf: Über 550 € spendeten die Zuhörer. Zwei Kinder in den Entwicklungsländern haben die Chance, ein glücklicheres Jahr 2011 erleben zu dürfen, denn der Kirchenvorstand entschloss sich spontan, den für ein zweites Kind fehlenden Betrag von 170,- € aus der Kollektenkasse der ev. Kirchengemeinde beizusteuern. Diese Summe wird an die Kindernothilfe überwiesen. Dort existiert für diese Aktion „Ein Chor – ein Kind“ ein Konto mit eigener Zwecknummer. (Näheres bei Fritz Stock zu erfahren.)
Ganz herzlich dankt der Chor allen Besuchern, die mit ihrem Applaus für die Musik und mit ihrer Spende den Abend unvergesslich machten.
Einige der Besucher erkundigten sich spontan, ob und wann es eine Neuauflage dieses Konzerts geben werde. In einem Punkt aber waren sich alle einig: Jeder, der nicht dabei war, hat etwas verpasst.
Die Sängerinnen u. Sänger der „Wiesbach-Voices“ 2010:
Sopran: Arnika Koch, Erika Lanzrath, Christina Stock, Ulla Welter
Alt: Daniela Bösel, Renate Kemle, Karin Müller, Sigrid Weil
Tenor: Hans Marzian, Marion Pfleger, Max-Kurt Spengler, Dieter Steuerwald
Bass: Theo Kallenbach, Erwin Koch, Heiner Sasser, Alfred Unger
Leitung: Fritz Stock
Orgel: Luisa Becker
Adventlicher Konzertgottesdienst - ein Akzent zur Besinnung
Einen besinnlichen Akzent zur Adventszeit setzte die Ev. Kirchengemeinde Nieder-Wiesen in Zusammenarbeit mit dem Gesangverein 1848/79 Nieder-Wiesen mittels eines abendlichen Konzertgottesdienstes am 3. Advent.
Zum Auftakt interpretierte Organist Helmfried Fröhlich eine Bearbeitung des Liedes „Maria durch ein’ Dornwald ging“ an der historischen Stumm-Orgel. Pfarrer Tobias Kraft führte in den besonderen Gottesdienst ein und betonte, dass der Advent nicht nur die Zeit des Backens und Bastelns sei, sondern auch des Singens. „Unser Zusammensein dient dazu, der Adventsbotschaft vom Kommen Jesu in diese Welt und in unser Leben auf musikalische Weise Ausdruck zu verleihen.“ Sodann stimmte die Gemeinde das Lied „Nun jauchzet all ihr Frommen zu dieser Gnadenzeit“ an.
Die Worte des Wochenspruchs aus Jes. 40 „Siehe, der Herr kommt gewaltig“ inspirierten den Gesangverein unter der Leitung von Fritz Stock zu seinem ersten Beitrag „Freuet euch all, der Herr ist da.“ Mittels des Eingangsgebetes, in dem er für die Gnade Gottes dankte, dass uns durch das Kommen Christi eine neue Lebensperspektive geschenkt wird, leitete Pfr. Kraft zu dem Lied „Amazing grace“ („Erstaunliche Gnade“) über. Dem Gesangverein gelang es in gefühlsbetonter Weise diesen bekannten Choral der aufmerksamen Gemeinde, darunter der 1. Ortsbeigeordnete Gernot Heck, zu Gehör zu bringen.
In seiner Predigt erinnerte Pfr. Kraft an das Wirken Johannes des Täufers. „Die Worte dieses prophetischen Mannes ließen die Menschen aufhorchen, die seinerzeit unter dem Eindruck von Sinnlosigkeit und Leere, von Wüste und ausgebrannter Hoffnung standen“, betonte Kraft „Sie erwarteten sich Hilfe und neue Lebenschancen, ähnlich wie im 19. Jahrhundert die Sklaven in den USA, die sich in Gospels an Gott mit der adventlichen Bitte wandten „Kumbaya my lord“. – „Komm zu uns, Herr“, unterstrichen die Sänger des Gesangvereins dieses Ansinnen musikalisch eindrucksvoll. „Johannes fordert uns auf, alles, was uns den Zugang zu Gott versperrt, wegzuräumen, auch innerlich Platz zu schaffen für das Eigentliche“, akzentuierte Kraft, was der Gesangverein aufgriff, um mit dem Lied Paul Gerhardts die Frage zu stellen „Wie soll ich dich empfangen?“
Im Anschluss an das Fürbittengebet und Vater Unser rundeten die Sänger des Gesangvereins ihren Auftritt mit dem gemütvollen Lied „Leise rieselt der Schnee“ ab. Fritz Stock gelang es mit sanfter Untermalung am E-Piano vor allem der Aussage „In den Herzen wird’s warm“ nachhaltigen Ausdruck zu verleihen. Zum Ende stand der bekannte „Kleine Trommeljunge“ auf dem Programm in der gut gefüllten Kirche.
Nach Dankesworten durch Pfr. Kraft und Fritz Stock oblag es dem Projektchor „Wiesbach-Voices“, ebenfalls unter dem Dirigat des engagierten Chorleiters, das Finale zu gestalten. Die gesanglich gefühlvolle Darbietung der Worte Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ mündete in den Segen, den Pfr. Kraft der Gemeinde zusprach. Die rhythmische Eigenkomposition von Fritz Stock „Glory halleluja, führ’ mich nach Bethlehem“ setzte einen brillant gesungenen Schlusspunkt, bevor Organist Fröhlich zum Ausklang in überschäumender Adventsfreude die Pfeifen der Stumm-Orgel mit der Melodie „Tochter Zion, freue dich“ jubilieren ließ.
Fotos: Harald Beck
Adventlicher Seniorennachmittag in Bechenheim
Die Ev. Kirchengemeinde Bechenheim lud am 7.12.10 in das Ev. Gemeindehaus zu einem adventlichen Seniorennachmittag ein. Der Einladung folgten Senioren aus Bechenheim und Nieder-Wiesen. Die Teilnehmer erwartete ein kleines vorweihnachtliches Programm, das von einigen Konfirmanden mitgestaltet wurde. Auch die Bewirtung mit (Transfair)Kaffee, Kuchen und weihnachtlichem Gebäck hatten die Konfirmanden übernommen. Konfirmand Marcel Schäfer hatte eigens eine Kaffee-Karamel-Torte gebacken, die großes Lob bei den Gästen hervorrief. Neben dem Singen von adventlichen Liedern unter Klavierbegleitung ging Pfarrer Tobias Kraft vor allem auf die Entstehungsgeschichte und inhaltlichen Hintergründe des Liedes „Macht hoch die Tür“ ein. Im Anschluss brachte Konfirmandin Rebekka Loos eine weihnachtliche Geschichte zu Gehör. Auch Kirchenvorsteherin Gabi Bechtluft beteiligte sich nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich am Verlauf des Nachmittages mit einem besinnlichen Beitrag. Zum Abschluss, nach dem gemeinsamen Gesang des Wunschliedes „Es kommt ein Schiff geladen“, dankte Pfr. Kraft allen Beteiligten für ihre Mitwirkung.
Waldweihnacht im Vorholz
Ein klarer Sternenhimmel, ein tief verschneiter Winterwald, freudige Stimmung bei den 46 Teilnehmenden, das waren optimale Voraussetzungen für die Waldweihnacht 2010, die am Donnerstag, dem 2. Dezember 2010 unter dem Motto „Freu’ dich Erd’ und Sternenzelt“ in der Vorholzhütte gefeiert wurde. Bürgermeister Hans-Wilhelm Kern und Pfarrer Tobias Kraft starteten wieder von zwei Ausgangspunkten zur abendlichen Wanderung durch das Vorholz. An der Kirche in Nieder-Wiesen lief eine kleine Gruppe los, dafür waren von Bechenheim aus umso mehr Wanderer unterwegs. Der milde Kerzenschein in den Leuchtgläsern und die flackernden und funkensprühenden Flammen der Hirtenfeuer schimmerten im Widerschein der Schneekristalle und verzauberten die Lichtung vor der Hütte bei Ankunft der Teilnehmer in eine traumhafte Atmosphäre. „Oberhirte“ Fritz Großöhme hatte zudem den Kaminofen in der Hütte kräftig mit Holzscheiten versorgt, so dass auch bei den tiefen Minusgraden dieses Abends keine Gäste zu frieren brauchten. Doch zuvor versammelte sich die Teilnehmerschar vor dem Hirtenfeuer zu einer kleinen Besinnung, in der Pfr. Kraft mit der Geschichte „Gott kommt uns entgegen“ die Botschaft der Adventszeit inhaltlich entfaltete. Natürlich durfte in diesem Jahr das Lied “Leise rieselt der Schnee“ nicht fehlen. "Mir wurde dabei trotz der kalten Luft warm ums Herz", zeigte sich eine Teilnehmerin bewegt.
Die Damen des Waldweihnachtsteams erwarteten die Gäste in der Hütte mit heißem Glühwein, Lebkuchen, Spekulatius und Zimtsternen. "Diese Leckereien gehören einfach dazu", erklärte Horst Offermann, der seit einigen Jahren das Team unterstützt. "Mir macht das jedes mal großen Spaß", betonte er, bevor er mit einer neugefüllten Kanne heißen Glühweins die Gäste bewirtete. Bei gemütlicher Runde erklangen unter musikalischer Begleitung der Gitarrengruppe „Cantilena“ weitere Advents- und Weihnachtslieder. Leider war wegen der Witterungsverhältnisse der erwartete Reporter von Radio FFH aus Frankfurt ausgeblieben, doch Bürgermeister Kern und Pfarrer Kraft ließen trotzdem die letzten 19 Jahre der Waldweihnacht Revue passieren. "Eigentlich projektierten wir diese Veranstaltung für Jugendliche, aber von Anfang an waren auch "ältere" Jugendliche dabei", erklärte Kraft augenzwinkernd den Gästen. "Nach 19 Jahren sind wir ja auch mittlerweile dem Jugendalter entwachsen", ergänzte Kern schelmisch. Alte Erinnerungen wurden wach und auch manche Teilnehmer ergänzten aus eigenem Erleben so manche Geschichte und Anekdote, die sich um diese Veranstaltung mittlerweile ranken. Nach seinem Dank an das Waldweihnachtsteam hinsichtlich der hervorragenden Mitorganisation erläuterte Pfarrer Kraft noch die Symbolik der Weihnachtskugeln, welche neben den Tannenzweigen die Tische dekorierten. Fritz Großöhme hatte zudem bewusst die Wände mit diesen Accessoires geschmückt und damit der Hütte einen heimeligen vorweihnachtlichen Glanz verliehen. "Ein ganz tolles Erlebnis - dieser Abend", fasste Teilnehmerin Gerlinde Grützner ihre Eindrücke zusammen.
Auf dem Rückweg durch die frostige Winternacht bei -10° C überwölbte die Wanderer ein wunderbar klarer Sternenhimmel, an dessen Firmament an diesem besonderen Abend der Adventszeit nicht nur der Abendstern besonders hell funkelte, sondern sogar Sternschnuppen niedergingen…
Deshalb zum Schluss die dazu passenden Worte von Matthias Claudius:
„Es saget unterm Sternenzelt
Mein Herz mir in der Brust:
Es gibt was Bessres in der Welt
Als all ihr Schmerz und Lust.“
Seniorennachmittag in Nieder-Wiesen
Zu einem besinnlichen Nachmittag lud der Kirchenvorstand die Senioren der Ortsgemeinde Nieder-Wiesen ein. Nach dem Gottesdienst zum 1. Advent in der Kirche erwartete die Teilnehmer im adventlich geschmückten Gemeindezentrum am Marktplatz ein abwechslungsreiches Programm. Nach Begrüßungsworten von Pfr. Tobias Kraft wurde das große Kuchenbuffet freigegeben. Die leckeren Torten, die eigens von den Kirchenvorstandsmitgliedern bereitet wurden, machte die Auswahl schwer. Dazu gab es Transfair-Kaffee, der die 52. Aktion „Brot für die Welt“ unterstützte, welche an diesem Sonntag eröffnet wurde.
Anschließend betraten einige versierte Sängerinnen des ev. Kinderchores „Pusteblume“ unter Leitung von Susanne Kraft die Bühne und brachten als kleine Hörprobe weihnachtliche Songs aus dem z. Z. einstudierenden Krippenspiel-Musical zu Gehör. Mit einem gemeinsam gesungenen „Alle Jahre wieder…“ endete diese fröhliche Darbietung.
Seitens der Ortsgemeinde begrüßte der 1. Beigeordnete Gernot Heck herzlich die Senioren und bedankte sich mit lobenden Worten bei der ev. Kirchengemeinde für die Ausrichtung des Nachmittags.
Mit einer Betrachtung zum Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ folgte Pfr. Kraft dem Thema dieses ersten Adventssonntages. Es mögen sich nicht nur Türen am Adventskalender öffnen, sondern sich auch unsere Herzenstür für das Kommen des Heilandes Jesus Christus und seinem Wort, so der Wunsch des Pfarrers. Neben dem Gesang der Strophen unter Klavierbegleitung von Organist Helmfried Fröhlich unterstrich eine Bildkarte mit der Aufschrift „…dein Freundlichkeit auch uns erschein“ die Aussage des Liedes in optisch ansprechender Weise. Nach abwechslungsreichen Gesprächen unter den Teilnehmern war ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags der Vortrag von Frau Buschei. Aufgrund ihres Alters verabschiedete sie sich im vergangenen Jahr von der Bühne, doch auf Bitten von Pfr. Kraft und aufgrund der Dankbarkeit Gott gegenüber, dass er ihr ein weiteres Jahr Gesundheit geschenkt hat, ließ sie sich zu einem Beitrag für diesen Nachmittag überreden. Ihre Gedanken zur Weihnachtszeit waren wieder sehr tiefgründig und nachdenkenswert.
Als Geschenk überreichten die Mitglieder des Kirchenvorstands den Besuchern ein Heftchen über die Bedeutung und Symbolik des Weihnachtsbaumes, sogar mit Tannenduftaroma. Spontan ließen einige Teilnehmer ihrer Begeisterung Lauf, indem sie das Lied „O Tannenbaum“ anstimmten. Pfr. Kraft verabschiedete die Senioren mit guten Wünschen für eine gesegnete Adventszeit, worauf im Anschluss Frau Maria Becker seitens der Teilnehmer ein herzliches Dankeschön für den schönen Nachmittag an die Mitglieder des Kirchenvorstandes samt Helferinnen richtete. Mit einem Appell nach mehr Frieden in unserem Land unterstrich Frau Becker ihre Worte. Das gemeinsam gesungene Lied „Tochter Zion“ beendete den Nachmittag. Allen Mitwirkenden sein herzlich für ihr Engagement gedankt.
Martinsfeiern in Bechenheim und Nieder-Wiesen
Trotz des widrigen Regenwetters erinnerten die Ev. Kirchengemeinden Bechenheim und Nieder-Wiesen an das Wirken des Hl. Martins. In Bechenheim begann der Samstag, 6.11.10 vormittags mit einem Martinsbrezelbacken für Kinder unter Leitung von Kirchenvorsteherin Gabi Bechtluft im Ev. Gemeindehaus. Aus dem bereiteten Teig entstanden schmackhafte Martinsbrezeln für den am Nachmittag geplanten Umzug. Auf Grund des starken Regens verlief die Zugstrecke vom Ev. Gemeindehaus geradewegs in die Kirche. Dort erzählte Pfarrer Tobias Kraft den Anwesenden die Geschichte des Hl. Martins im Rahmen einer kleinen Andacht, die musikalisch von der St. Martins-Musikgruppe unter Leitung von Kirchenvorsteher Lutz Quester umrahmt wurde. Nach dem Aus-„Teilen“ der Brezeln erwartete der SPD-Ortsverein die Zugteilnehmer in der Alten Schule zum gemütlichen Ausklang.
In Nieder-Wiesen fanden sich trotz unbeständiger Wetterlage am Sonntag 7.11.10 um die 100 Teilnehmende auf dem Kirchplatz ein, um gespannt auf St. Martin hoch zu Ross zu warten. Die Zwischenzeit überbrückte Pfr. Kraft mit dem Erzählen der Martinsgeschichte von der Mantelteilung und gemeinsamen Singen. „Brenne auf mein Licht…“ erklang es, als Martin (alias Thomas Unger) mit dem Pferd eintraf und sich an die Spitze des nun folgenden Laternenumzuges setzte. An verschiedenen Haltepunkten wurde das Leben und Wirken des Hl. Martins entfaltet und Lieder angestimmt, so vor dem Kindergarten durch die Kindergartenkinder unter Gitarrenbegleitung von Frau Kuschel. Vor dem Gemeindezentrum erwarteten die Landfrauen die Kinder mit einer wohlschmeckenden Martinsbrezel und das flackernde Martinsfeuer, entzündet und bewacht von Feuerwehrmann Hermann Kern, illuminierte funkensprühend, wie schon am Abend vorher in Bechenheim, das Geschehen mit einer geheimnisvollen Beleuchtung.
Gemeindereise nach Dresden - Herrnhut - Görlitz - Breslau und Riesengebirge
vom 30.10. - 05.11.2010
Die Reisegruppe am Reformationstag vor dem Lutherdenkmal an der Frauenkirche in Dresden
Jubiläumskonzert anlässlich 250 Jahre Barockorgel in der Simultankirche Bechenheim
Das Orgelduo Iris und Carsten Lenz gastierte am 24. Oktober 2010 in der Simultankirche in Bechenheim mit einem Konzert für 4 Hände und 4 Füße.
Siehe folgender Artikel aus der "Allgemeinen Zeitung Alzey":
28.10.2010 - BECHENHEIM
KONZERT Duo Lenz spielt in Bechenheim
(rwh). Ein außergewöhnliches Konzert mit einer betagten Dame erlebten die Besucher am Sonntagabend in der Simultankirche Bechenheim. Die Bechenheimer Orgel mit dem schön geschnitzten und reich gegliederten Prospekt feierte ihren 250. Geburtstag. Wie Pfarrer Tobias Kraft erläuterte, wurde sie in Worms von Orgelbauer Johannes Mayer in der Blütezeit barocker Orgelbaukunst gefertigt und stand zuerst in Pfeddersheim. Wann sie nach Bechenheim kam, weiß man nicht genau, aber das Baujahr ist unstrittig.
Das europaweit bekannte Orgel-Duo Iris und Carsten Lenz eröffnete vierhändig mit John Marshs bekanntem „Grand Halleluiah“ das Jubiläumskonzert. Wenig bekannt ist, dass erste Belege für das vierhändige Orgelspiel schon aus dem zehnten Jahrhundert stammen, die ältesten erhaltenen Kompositionen um 1530 entstanden und dass es im 19. Jahrhundert eine wahre Blütezeit dieser Musik gab. Als zweite Besonderheit kam hinzu, dass man das Konzert der beiden studierten Kirchenmusiker nicht nur hören konnte, sondern mittels Videoprojektion auch das seltene Vergnügen hatte, dem Ehepaar beim Musizieren zuzusehen. Wer üblicherweise ein Orgelkonzert nur über das Gehör auf sich wirken lässt, konnte bei Johann Christoph Kellners lebendiger Fuge in G-Dur über vier Themen und Franz Berwalds „ländlichem Hochzeitsfest“ miterleben, dass nicht nur Fingerfertigkeit auf der Tastatur, sondern das aufeinander abgestimmte Spiel, das Umblättern der Notenblätter sowie das Ziehen der Registerknöpfe für das Gelingen des Klangereignisses unabdingbar sind. Auch eine Mozart-Komposition kam zur Aufführung, bei der, wie der Absolvent etlicher Orgel-Meisterkurse wissen ließ „dem Organisten drei bis acht Finger fehlen“, wenn er sie allein intonieren will, da sie ursprünglich für eine selbst spielende Orgel gedacht war.
Höhepunkte waren zwei Eigenkompositionen von Carsten Lenz. Die erste, „Variationen für Orgelpedal solo“, bezog sich auf das Lied „Nun will der Lenz uns grüßen“, bei der die vier Füße der Organisten marionettenartig über die 27 Pedale tanzten. Die „Geburtstags-Miniaturen“ über „Happy Birthday to You“ gerieten zur Hommage an die kleine Orgel und reizten deren Elf-Register-Potential voll aus, klangen mal klassisch, mal schottisch oder chinesisch, kamen mal im Walzer-, mal im Tango- oder im Rock’n’Roll-Rhythmus daher. Die Besucher waren begeistert und erhielten die durch anhaltendes Klatschen erbetene Zugabe.
Apfelsaftprojekt
Trotz kleinerer Erntemenge als in den Vorjahren: Die Konfirmanden beim Apfelsaftprojekt am 5. Oktober 2010 auf der Streuobstwiese
Ludwig Fresenius besucht Wirkungsstätte seiner Vorfahren
Sie hatten sich einen goldenen Oktobertag ausgesucht, die Eheleute Ludwig und Margarete Fresenius, um mit Freunden und Bekannten am 9. Oktober 2010 die Wirkungsstätte ihrer Vorfahren in Nieder-Wiesen zu besuchen. Der Auftakt bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken im Landgasthof „Zur Alten Post“ am Marktplatz, der ehemaligen „Gaststätte Fresenius“, d.h. früher im Besitz eines weiteren Nachfahrens jener berühmten Pfarrersfamilie, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts zusammen mit den Ortsherren von Hunolstein die Geschicke Nieder-Wiesens über mehrere Generationen prägten. Hier kam es auch zu einer Begegnung mit Frau Maria Becker, geb. Fresenius, die heute noch in Nieder-Wiesen lebend in diesem Gasthaus mit damaliger Bäckerei ihre Kindheit verbrachte.
Nächster Programmpunkt war die Besichtigung der Kirche. Pfarrer Tobias Kraft gab den Gästen zunächst einen geschichtlichen Überblick über den Ort Nieder-Wiesen und dem Bau der 1723 fertig gestellten Kirche, an der als erster Pfarrer damals der Vorfahre Johann Wilhelm Fresenius (1677 – 1727) in der achten Generation vor Ludwig Fresenius bis 1727 wirkte. Sein Sohn Johann Philipp Fresenius (1705 – 1761), zunächst bis 1734 ebenfalls Pfarrer in Nieder-Wiesen, wurde später Senior zu Frankfurt und eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen Geistesgeschichte. Er konfirmierte die Mutter Goethes, traute seine Eltern und taufte und konfirmierte den jungen Johann Wolfgang. Sein Urenkel C. Remigius Fresenius (1818 -1897) ist der Gründer des Chemischen Laboratoriums Fresenius in Wiesbaden. Dessen Urenkel, der Chemiker Prof. Dr. Wilhelm Fresenius (1913 – 2004) wurde für sein hohes ehrenamtliches und diakonisches Engagement in der Ev. Kirche in Hessen und Nassau mit der Martin-Niemöller-Medaille ausgezeichnet. Sein Sohn Ludwig Fresenius war Geschäftsführer der „Institut Fresenius Gruppe“ und weilte nun nach einem Besuch im Herbst 2008 erneut am Ort seiner Vorfahren in Nieder-Wiesen.
Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Historie des Ortes und der Familiengeschichte Fresenius, bevor es Pfr. i. R. und Organist Klaus Scheuermann oblag, als Kleinod der Kirche die älteste und kleinste Stumm-Orgel Rheinhessens vorzustellen. Mit heiteren Orgelwerken des lokalen Organisten Johann Christian Herrmann (1751 – 1825, genannt der „Flonheimer Mozart“), gelang es Scheuermann vortrefflich die Gäste in die damalige Zeitepoche des spätbarocken Lebensstils zu entführen.
Am Grabstein des Pfarrers Johann Wilhelm Fresenius vor der Kanzel verwies Pfarrer Kraft auf den Wappenspruch aus Psalm 92 „Der Gerechte wird blühen wie ein Palmbaum; die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen“, der auch als Eintrag in die Lisene am Portal der Kirche an das historische Erbe der damaligen lutherischen Pfarrer in Nieder-Wiesen erinnert.
Nach einem Ortsrundgang am alten Pfarrhaus (ehem. Wohnung der Pfarrfamilie Fresenius in fünf Generationen), an der Wiesbachfurt und am barocken Wasserschloss Hunolstein vorbei endete der Besuch mit einem Abendessen im Gasthaus „Zum Alten Rathaus“ gegenüber dem Kirchengebäude, das in seiner Geschichte so eng mit dem Namen „Fresenius“ verbunden ist.
Gemeindebesuch des Präses der Kirchensynode der EKHN, Dr. Ulrich Oelschläger, in Nack
Mitwirkung im Erntedankfestgottesdienst und Teilnahme an einer Evangelischen Jubiläums-Weinprobe anlässlich des Melanchthonjahres 2010: „Melanchthon, die Reformatoren und der Wein“
Mit rheinhessischen Weinen aus der Ev. Kirchengemeinde Nack, aus der Reformationsstadt Worms u. dem Gebiet Saale-Unstrut (zum Tag der dt. Einheit), Weinzitaten v. Philipp Melanchthon, Martin Luther u.a. Reformatoren, weinsinnigen Sprüchen und musikalischen Beiträgen.
"Es ist keine Sünde, Wein zu trinken. Dennoch soll man Zucht halten und nicht die christliche Freiheit missbrauchen zum Schaden des Leibes."
Philipp Melanchthon, aus: Unterricht der Visitatoren, 1528
Nack Seine Besonderheit erfuhr das diesjährige Erntedankfest am 3. Oktober 2010 durch den Gemeindebesuch des Präses der Kirchensynode der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, Herrn Dr. Ulrich Oelschläger aus Worms. Zusammen mit seinem Referent, Herrn Dr. Lothar Triebel von der Kirchenverwaltung in Darmstadt, traf der Dienstwagen mit dem Präses, gesteuert von Herrn Kügler, in Nack vor dem Gasthaus „Falter“ ein. Dort hatte der Kirchenvorstand die hohen Gäste zum Mittagessen eingeladen. Hocherfreut zeigte sich Dr. Oelschläger über die Auswahl des Lokals, wusste er doch schon vor Jahren, dass es „dort die besten Rumpsteaks mit Bratkartoffeln im ganzen Gebiet der EKHN gibt.“ Leider musste er an diesem Mittag auf die Bratkartoffeln aus Zeitgründen verzichten und mit Pommes vorlieb nehmen, denn um 13.30 Uhr stand der Erntedankgottesdienst auf dem Programm. Hier beteiligte sich der Präses an der Liturgie. In einem Grußwort an die Gemeinde betonte er, dass dieses Erntedankfest Erinnerungen an seine Kindheit und Jugendzeit im rheinhessischen Fürfeld wachgerufen hätte. Gerade auf dem Land sei es den Menschen noch bewusst, dass Ernte etwas Besonderes sei, für das man in der Tat Gott zu danken habe.
Der Nachmittag fand seine Fortsetzung zunächst bei Kaffee und Kuchen im Ev. Gemeindehaus und Gesprächen mit Gemeindegliedern und Gästen. Anschließend hatte der Kirchenvorstand eine Weinprobe vorbereitet. Unter dem Motto „Melanchthon, die Reformatoren und der Wein“ sollte ein Dreiklang zum Erntedankfest, zum Melanchthonjahr 2010 und zum Tag der deutschen Einheit hergestellt werden. So standen neben Nacker Weinen Gewächse aus der Reformationsstadt Worms und dem Gebiet Saale-Unstrut auf dem Programm. Besonders die Wormser Weine aus Pfeddersheim schätzten die Reformatoren, informierte Probenmoderator Pfarrer Tobias Kraft. Auch Präses Oelschläger konnte sich dieser Tradition uneingeschränkt anschließen. Nicht nur, weil er in Worms wohne, sondern, so akzentuierte er, schließlich sei er ja Präses der einzigen Landeskirche in Deutschland, die zwischen Oppenheim und Worms aus eigenen Weinbergen Spitzenweine erzeugen lässt. Ob man nach dem Probieren eines Thüringer Gutedel von der Saale-Unstrut der Aussage Luthers Recht geben solle, „in Jena, wo der Essig wächst“, war unter den Teilnehmern umstritten. „Wir sind zum wechselseitigen Gespräch geboren“, zitierte Pfarrer Kraft den Reformator Philipp Melanchthon. Dies gilt bestimmt neben den theologischen Fragen auch hinsichtlich der unterschiedlichen Weine und der Geschmacksvorlieben ihrer Genießer. Mit weinsinnig-heiteren literarischen und musikalischen Einlagen lockerte Co-Moderator Volker Funk den Probenverlauf auf.
Luthers Lieblingsrebe war unumstritten der Malvasier. Dies konnte Pfarrer Kraft anhand historischer Aufzeichnungen verdeutlichen. Daneben wurde die damals weit verbreitete und heute fast verschwundene Rotweinsorte „Gänsfüßer“ getrunken. Beide alten Rebsorten fanden sich als ausgewählte Kreszenzen im Portfolio der Weinprobe und fanden gleichsam als Höhepunkt große Beachtung unter den Gästen.
Zum Schluss erläuterte Pfarrer Kraft die historisch überlieferte „Weinwette“, die Melanchthon anlässlich eines Religionsgespräches in Worms 1557 gewann. Er lud alle Teilnehmer ein, sich einer „Nacker Weinwette“ zu stellen. Drei Gewinner standen am Ende fest, die von der unter den Gästen weilenden Wendelsheimer Pfarrerin Margarete Geißler als „Glücksfee“ ausgelost wurden. Bei Präses Oelschläger und seinen Begleitern bedankte sich Pfarrer Kraft namens des Kirchenvorstands mit einem flüssigen Gruß aus Nack für den anregenden Besuch, der auch in die Annalen der Ev. Kirchengemeinde Nack eingehen wird.
Noch lange ließ man sich in fröhlicher Runde bei einer „Nachlese“ die geöffneten Weine dieses Nachmittags schmecken.
Siehe auch den Artikel aus der „Allgemeinen Zeitung Alzey“ unter folgendem Link:
Luthers Vorliebe für den Malvasier
07.10.2010 - NACK
Von Marion Stark
WEINPROBE Zum Rebensaft gibt es im Nacker Gemeindehaus Anekdoten über Reformatoren
Die evangelische Kirchengemeinde hatte eine besondere Idee, wie sich das Erntedankfest, der Tag der Deutschen Einheit und der 450. Todestag des Reformators Melanchthon verbinden lassen. „Melanchthon, die Reformatoren und der Wein“ hieß das Motto, unter dem im Gemeindehaus Weine aus Nack, der Reformationsstadt Worms und aus dem Gebiet Saale-Unstrut ausgeschenkt wurden.
Mit weinsinnigen Sprüchen, Gedichten und Aphorismen von prominenten Weinliebhabern sorgten die Moderatoren Pfarrer Tobias Kraft und Volker Funk für eine ausgelassene Stimmung. Daneben gab es Details zum Leben von Martin Luther, Johannes Calvin und Philipp Melanchthon. Mit jeweils zwei Weinen wurden die Gäste durch die Lebensstationen der Reformatoren geführt.
Den Auftakt bildete Johannes Calvin. Die Gäste erfuhren, dass Calvin keinesfalls abstinent lebte. Neben seinem kirchlichen und sozialen Engagement war er geselligen Runden nicht abgeneigt - wie Pfarrer Kraft anhand historischer Zitate zu belegen wusste. Nach einem kurzen bilderreichen Vortrag konnten die zwei Weine gegengetestet werden. Die hessische Traditionstraube, ein kerniger Silvaner, und ein Grauer Burgunder bildeten den Auftakt.
Unter dem Motto „Worms, Stadt der Reformation - zwischen Tradition und Moderne“ wurden ein trockener „Gutedel“ aus Thüringen und ein trockener Riesling aus Pfeddersheim gereicht. Vor allem der Gutedel, Jahrgang 2009, regte zu fachlichen Diskussionen an. Der Riesling, so informierte Tobias Kraft, galt zu Luthers Zeiten als Innovation in der damaligen Weinlandschaft. Es folgte ein Bild von „Ratskannen“, in denen der Wein zu je zehn Litern ausgeschenkt wurde. Auch ganze Fässchen wurden den Reformatoren auf ihren Visitationsreisen spendiert. Der gute Christ soll sich schließlich nicht asketisch verkrampfen, zitierte Kraft augenzwinkernd eine historische Quelle.
Zu „Martin Luther auf dem Weg nach Worms“ wurde ein Malvasier aus Bornheim gereicht sowie ein Blanc de Noir, ein Blauer Spätburgunder. Eine gewagte Kombination: die älteste Rebe und die neueste Technik. Während noch diskutiert wurde, wie der „Malvasier“ richtig zu betonen sei, plauderte Tobias Kraft über Luthers Lieblingsfrühstück: Toast mit Wein. Angeblich hatte es der Malvasier Luther so sehr angetan, dass er ihn bereits zu früher Stunde „aus der Kaffeetasse“ konsumierte. Auch technische Details zur Herstellung vom „Blanc de Noir“ wurden eingebracht.
Zum Finale wurden zwei süße Weine aus Nack ausgeschenkt. Nach einem Rheinlieder-Medley im Swing-Stil durften die Gäste ihr Wissen bei der „Nacker Weinwette“ unter Beweis stellen, eine Anlehnung an eine Weinwette in Worms, an welcher Melanchthon teilgenommen hatte - der Reformator entschied die Wette für sich.
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz zu Gast in Nack und Nieder-Wiesen
Im Rahmen einer Exkursion besuchten Mitglieder des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz am 18.09.2010 die Gemeinden Nack und Nieder-Wiesen.
In Nack stand der Besuch der beiden benachbarten Kirchen auf dem Programm. Die kath. Kirche, erbaut 1901 im neoromanischen Stil, und die ev. Kirche, fertiggestellt 1904 im neogotischen Stil, prägen heute das Ortsbild von Nack. Der Mainzer Kunsthistoriker Prof. Dr. Dethard von Winterfeld ergänzte fachlich die Ausführungen von Pfarrer Tobias Kraft. Vor allem auf die für eine kleine ev. Gemeinde damals aufwändige Gestaltung der Sandstein-Außenfassade richtete er das Augenmerk der Teilnehmer. Nach einer Kaffeepause folgte die Besichtigung der Nieder-Wiesener Kirche. Pfr. Kraft gab zunächst einen historischen Abriss über die Entstehungsgeschichte im Jahre 1723 und Prof. Winterfeld erläuterte die typisch barocken Stilelemente der damaligen Baukunst. Schwerpunkt beim Ortsrundgang war das Hunolsteiner Wasserschloss. Eigentümerin Stefanie Franke ermöglichte den Zugang zum Repräsentationssaal mit der historischen Stuckdecke und den allegorischen Darstellungen der vier Jahreszeiten, sowie die Besichtigung des barocken Schlossgartens. Zum Abschluss zeigte Pfr. Kraft den Besuchern das 1995 umgestaltete Ensemble einer fränkischen Hofreite mit heute Lebensmittelladen, Rathaus, Bankfiliale, Gemeindehalle als Dorfzentrum. Im gegenüberliegenden Landgasthof „Zur Alten Post“ am Marktplatz endete der Besuch, den Pfr.i.R. Lehmann aus Flonheim organisiert hatte, mit einem gemütlichen Ausklang.
Die Mitglieder des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege bei ihrer Exkursion vor der Kirche in Nieder-Wiesen
Festliches Benefizkonzert in Nack
Einen besonderen Konzertabend erlebte die Ev. Kirchengemeinde Nack. Am Freitag, 17.09.2010 gastierten in der Ev. Kirche das Blechbläser- und Saxophonensemble des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz, vermittelt durch das Nacker Gemeindemitglied Volker Funk.
Auftritte beim „ZDF-Sonntagskonzert“, in beliebten Sendungen wie „Melodien für Millionen“ und im Rahmen des Fastnachtsklassikers „Mainz, wie es singt und lacht“ machten die Formationen weit über die Landesgrenzen hinaus bestens bekannt.
Ein buntes Programm, dargeboten auf höchstem künstlerischem Niveau, erwartete die zahlreichen Besucher mit Bürgermeister Bernhard Hähnel nebst Gattin an der Spitze.
Nach Begrüßungsworten durch Pfarrer Tobias Kraft intonierten die Musiker zum Eingang das „Alleluja“ von Mozart. Es folgte die Ouvertüre aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Rossini. Die Saxophonisten begannen mit „Premier Quatuor pour Saxophones“ und ließen die Zuhörer aufhorchen hinsichtlich ihrer brillanten Spieltechnik.
Ein Klassiker folgte durch die Blechbläser mit Händels „Wassermusik“, abgelöst von den Saxophonisten mit vier Stücken der Komponisten F. u. M. Jeanjean.
Im Anschluss wechselte das Programm zu Jazz- und Swing-Melodien. Mit „Four Hits for Five“ von Gershwin demonstrierte das Blechbläserensemble sein breites Repertoire. Das Saxophonquartett riss die Zuhörer u.a. mit dem berühmten „Pink Panther“ in seinen Bann. Krönender Abschluss war der Klassiker aus dem Dixiland-Bereich „Tiger Rag“ mit der einzigartigen Besonderheit eines Tuba-Solos.
Mit stehendem Applaus belohnten die Besucher nach 90 Minuten Konzerterlebnis die Darbietungen und konnten sich auf zwei weitere Zugaben freuen. Zuvor bedankten sich die Damen des Kirchenvorstands bei den Künstlern mittels eines flüssigen Grußes aus Nack.
Kurzum: Wer dieses Konzert nicht besuchen konnte, hat etwas verpasst!
Die Kollekte am Ausgang war bestimmt für die derzeit laufende, aufwändige Sanierung der Nacker Kirche.
Besuch der Konfirmanden aus Nieder-Olm
Im Rahmen eines Konficamps auf dem Jugendzeltplatz in Nieder-Wiesen besuchten die Konfirmanden der Ev. Kirchengemeinde Nieder-Olm am Sonntag, dem 12.September 2010 den Gemeindegottesdienst in Nieder-Wiesen. Pfarrer Tobias Kraft hieß die 23 Jugendlichen samt ihrem Betreuerteam herzlich willkommen mit dem Hinweis, dass auch er selbst vor 36 Jahren ein Nieder-Olmer Konfirmand war.
Während des Gottesdienstes dachten die Beteiligten in Anlehnung an das Predigtwort aus 1.Petrus 5, 5-11 nach über Begriffe wie Demut, Hochmut, Sorge, Angst.
Pfr. Kraft erläuterte im Dialog mit den Konfirmanden die Intention des biblischen Abschnittes mit dem Hinweis, dass sich viele Menschen um Anerkennung und Akzeptanz sorgen, aber hier deutlich wird, dass man das Heil und den Wert des Lebens nicht selber inszenieren muss. Gott selbst schenkt jedem Anerkennung und Beachtung zur rechten Zeit. Dieses Geschenk kann man allerdings nicht kaufen, das wurde den Jugendlichen deutlich. Die eigenen Grenzen anzuerkennen, Gelassenheit und Gottvertrauen sind somit Tugenden der Demut. Der Verfasser des Predigtwortes verweist seine Leser hinsichtlich ihrer Sorgen an den, in dessen Händen unser ganzes Leben liegt. Werft, d.h. projiziert eure Sorgen nicht auf euch selbst oder auf andere Menschen, sondern auf Gott, dann verblassen sie ein Stück weit. Wir dürfen also als Christen so leben, dass wir uns von den Sorgen nicht auffressen lassen, sondern mutig und mit Gottvertrauen in die Zukunft blicken.
Diese Aussagen unterstrichen die Konfirmanden beim abschließenden Fürbittengebet mit dem Entzünden zweier Kerzen mit christlichen Symbolen, die sie eigens angefertigt hatten, z.B. verwies das Kreuz oder der Fisch auf die Aussage, dass unser Leben im Licht der Liebe Christi steht.
Besuch des Seniorenkreises der Ev. Michaelisgemeinde Sprendlingen in Nieder-Wiesen
Am Montag, dem 06. September 2010 reisten nachmittags mit einem vollbesetzten Bus die Senioren des Seniorenkreises der Ev. Michaelisgemeinde Sprendlingen von Alzey kommend nach Nieder-Wiesen. Pfarrerin Monika Reubold wählte eigens den Weg durch das Wiesbachtal am Teufelsrutsch vorbei, um die Mitfahrer auf die herrliche Landschaft der Rheinhessischen Schweiz einzustimmen. Das gute Wetter trug dazu bei, dass in fröhlicher Stimmung der Ort erkundet werden konnte. An der Kirche erwartete Pfr. Tobias Kraft die Gruppe mit einer anschließenden Einführung in die Ortsgeschichte und einer ausführlichen Kirchenführung. Bei manchen Senioren kamen Erinnerungen an frühere Besuche in Nieder-Wiesen auf, z.B. beim Holzmachen im Vorholz. Nach dem gemeinsam gesungenen Kanon „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn“ folgte ein Ortsrundgang. Er führte am Wiesbach entlang, an der Stelle der ehem. Synagoge vorbei zur Wiesbachfurt. Am Hunolsteiner Schloss staunte man über die ehemalige Wassergrabenanlage und ließ sich von Pfr. Kraft die Besonderheit des „Zollstocks“ erklären. Zum Abschluss weilte man nach interessanten neuen Eindrücken im Gasthaus „Zur Alten Post“ am Marktplatz bei erfrischenden Getränken und einem rustikalen Abendessen.
Der Seniorenkreis der Ev. Michaelisgemeinde Sprendlingen besuchte mit Pfrn. Monika Reubold (vorne links) die Kirche in Nieder-Wiesen
Gottesdienst zum Schulanfang
Unter dem Motto „Du behütest mich auf meinen Wegen“ stand der oek. Schulanfangsgottesdienst am 17.8.2010 in Erbes-Büdesheim. In der vollbesetzten kath. Kirche begrüßten Gemeindereferentin Ingrid Schneider und Pfarrer Tobias Kraft neben den Schulkindern vor allem die neuen Erstklässler an ihrem ersten Schultag. Viele Eltern, Großeltern und Paten begleiteten die Kinder an diesem Morgen.
Um den heftigen Regen zu vertreiben, stimmte Pfr. Kraft den Kanon „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn“ an. Einige Kinder trauten sich vor der versammelten Gemeinde die Bewegungen mit auszuführen. Sogar eine Oma und einen Vater hielt es nicht auf ihren Plätzen und kamen mit nach vorne.
Nach der Einführung in das Thema des Gottesdienstes „Gott behütet mich auf meinen Wegen“ durch Frau Schneider, sangen die Kinder „Ich möcht´, dass einer mit mir geht…“ Plötzlich betrat eine fremde Person den Altarraum, begrüßte die Kinder mit „Schalom – Friede sei mit Euch!“ und stellte sich als Jakob vor. Er hatte einen großen Stein mitgebracht, mit dem er etwas ganz besonderes erlebt hatte. Auf seinem Weg von zu Hause fort, suchte er abends eine Stelle, wo er übernachten konnte. Da weit und breit kein Gasthaus zu finden war, legte er sich neben diesen großen Stein und schlief ein. Er fing an zu träumen: von einer Leiter, die bis in den Himmel reichte. Und er sah helle und herrliche Gestalten auf- und absteigen. Es waren ENGEL GOTTES. Dann hörte Jakob eine Stimme: "Hab´ keine Angst, ich werde dich behüten, wohin du auch gehst!“ Er spürte, wie es warm in ihm wurde und große Freude ihn erfüllte. Dieses Gefühl war auch am nächsten Morgen noch vorhanden und Jakob merkte: Das war Gottes Stimme, er ist für mich da.
Um den Stein zu kennzeichnen, begoss Jakob ihn mit Öl. Dieser Ort, an dem Himmel und Erde sich berührten, sollte heilig sein. Und tatsächlich wechselte der Stein seine Farbe und glänzte plötzlich golden.
Jakob machte deutlich: „Gottes Engel haben mich angeschaut und mein Herz berührt, dass es mir ganz warm wurde und ich in mir so etwas wie einen goldenen Glanz spürte.“
Er wusste: „Gott verlässt mich nicht, auch dann, wenn ich mich sehr einsam und hilflos fühle. Er behütet mich auf meinen Wegen.“
Nach dem Lied „Halte zu mir guter Gott“ lud Frau Schneider ein zum Fürbittengebet, bei dem auch Schulleiter Joachim Apelt mitwirkte.
Zum Abschluss versammelten sich alle Schulanfänger um den goldenen Stein und empfingen nun den persönlichen Segen Gottes durch Frau Schneider und Pfr. Kraft.
Zur Erinnerung erhielt jedes Kind eine ENGEL-Wundertüte, deren Inhalt immer wieder an die Jakobsgeschichte von der Himmelsleiter und der Zusage Gottes hinweisen soll.
Mit dem gemeinsamen Lied „Sei behütet auf deinen Wegen“ und dem Engels-Segen für alle Kinder und Erwachsenen endete ein fröhlicher Gottesdienst. Draußen vor der Kirche hatte es mittlerweile aufgehört zu regnen und beim Verabschieden der Kinder auf dem Weg in die Schule glänzte vom Himmel her sogar die Sonne mit einem goldenen Strahl.
Bildergalerie zum Schulanfangsgottesdienst
(alle Bilder: Gerhard Brand, Erbes-Büdesheim)
Aufwändige Sanierungsarbeiten an der Nacker Kirche
Seit dem Jahre 2005 zeigen sich in der Kirche in Nack turmseitig verschiedene Rissbildungen. Die Öffnungsweiten der Risse liegen zum Teil mittlerweile bei über 1 cm. Der Kirchenvorstand setzte eine umfangreiche Forschung nach den Ursachen in Gang. Bodengutachten, Fundamentuntersuchungen, Überprüfung der Abwasserleitungen kamen zu dem Ergebnis, dass eine eindeutige Zuordnung der Schäden zu einer Ursache nicht getroffen werden konnte. Tatsache sind Setzungen im Baugrund.
Nach Empfehlungen verschiedener Fachleute und eingehender statischer Berechnungen entschied sich der Kirchenvorstand für eine Sanierung mittels einer Nachgründung des Turmfundaments mit stahlfaserbewehrten Betonpresspfählen. Diese wurden an 10 Stellen unter das Bestandsfundament hydraulisch eingepresst und somit die Lasten in tiefere, tragfähigere Bodenschichten eingeleitet.
Als weitere Maßnahmen wurden Ausbesserungen an der Dachkonstruktion sowie am Sandstein-Mauerwerk vorgenommen. Dabei ist ein Ringanker eingezogen worden, der die Verbindung zwischen Turmmauerwerk und Kirchenschiff stabilisiert. Natursteinarbeiten durch Steinmetze haben die denkmalpflegerischen Auflagen umgesetzt.
Der Kirchenvorstand hofft, dass sich nun die Rissbildungen im Laufe der nächsten Monate nicht weiter fortsetzen, so dass in ca. zwei Jahren eine Innenrenovierung folgen kann.
Die Arbeiten in der letzten Juni- sowie ersten Juliwoche dokumentieren nachstehende Fotos:
Familiengottesdienst mit Tauferinnerung im Rahmen des Dekanats-Jahresprojekts „Bei Wasser und Brot“ in Nieder-Wiesen
Die Bankreihen der Nieder-Wieser Kirche waren allesamt mit blauen Papierfischen geschmückt, als sich die knapp 90 Besucherinnen und Besucher dort am Sonntag, dem 27. Juni 2010 zu einem sommerlichen Familiengottesdienst einfanden. Tanja Stumpf, deren Sohn Jonathan in diesem Gottesdienst getauft werden sollte, hatte auf diese Weise das Thema „Wasser – Symbol des Lebens“ augenfällig gestaltet. Im Rahmen des Dekanats-Jahresprojekts „Bei Wasser und Brot“ hatte Pfarrer Tobias Kraft mit der Gitarrengruppe „Cantilena“ und dem Kinderchor „Pusteblume“ diesen Gottesdienst vorbereitet. Letzterer stimmte mit seinem schwungvollen Lied „Wir feiern heut´ ein Fest“ die Teilnehmer in den aktionsreichen Gottesdienst ein. Zunächst stand die Taufe von Jonathan Stumpf auf dem Programm. Gehalten von seiner Patentante Sabrina Degreif nahm Jonathan die Aufregung um seine Person sehr gelassen, er schlief während der Taufhandlung und öffnete überrascht die Augen, nachdem die letzten Wassertropfen seine Stirn benetzten.
Nach dem Gemeindelied „Ins Wasser fällt ein Stein“ entfaltete Pfr. Kraft das Thema. Anhand der biblischen Geschichte von Jesus und der samaritischen Frau am Brunnen erläuterte er, dass das Wasser der Taufe u.a. an Jesus erinnert. Allen Getauften, die auf Jesus und der Liebe Gottes vertrauen, wird dieses Vertrauen zu einer inneren Quelle, die nie aufhört zu sprudeln.
Ein schwarzer Stein, den Pfr. Kraft mitgebracht hatte, sollte all das verdeutlichen, was uns das Leben schwer macht. Konfirmand Janik Kern ließ diesen Stein in das mit Wasser gefüllte Taufbecken fallen. So wie der Stein im Wasser unterging, wird in der Taufe all das versenkt, was uns belastet und wovor wir Angst haben, betonte Pfr. Kraft. Das Wasser der Taufe erinnert uns darüberhinaus daran, dass Gott uns auf unserem Lebensweg immer wieder neu zu grünen Auen und zum frischen Wasser führt und uns voll einschenkt, wie es der Beter des Psalmes 23 symbolträchtig ausdrückt. Das älteste anwesende Gemeindeglied Maria Becker durfte daraufhin einen vollgefüllten Becher Wasser in Empfang nehmen, um die erfrischende, lebenserfüllende Wirkung des Wassers eigens auch körperlich spüren zu können.
Mit der schmissigen Melodie des Liedes „Laudato si“ animierte die Gitarrengruppe „Cantilena“ die Gottesdienstteilnehmer zum kräftigen Mitsingen: „Sei gepriesen, du lässt die Quellen springen“, hallte es durch das barocke Kirchenschiff bevor sich die Mitglieder der Kirchenvorstände aus Nieder-Wiesen, Bechenheim und Nack vor dem Altar einfanden. Nacheinander rief nun Pfr. Kraft alle Kinder aus der Pfarrei, die vor drei Jahren getauft wurden, mit Namen auf, um aus den Händen eines Kirchenvorstandsmitglieds je eine Tauferinnerungsbibel mit Widmung in Empfang zu nehmen. Darüberhinaus war für jedes Kind von Frau Stumpf noch als Dreingabe ein gebastelter Fisch als Lesezeichen vorbereitet worden, der reißenden Absatz fand.
Die Kinder des Kinderchores unter Leitung von Susanne Kraft präsentierten anschließend das eigens gedichtete Lied „Wenn die Taufe uns heute zusammenführt“; dem schloss sich das von den Kirchenvorsteherinnen Constanze Funk, Edith Steuerwald und Isolde Steitz vorgetragene Fürbittengebet u. das gemeinsame Vater Unser an. Zuletzt führte Pfr. Kraft vor der Gemeinde die neuen Konfirmanden aus Nieder-Wiesen offiziell in das Konfirmandenjahr ein u. begrüßte jeden einzelnen mit Namen. Konfirmation bedeutet ja „Befestigung der Taufe“ betonte Kraft. Bis Juni nächsten Jahres bereiten sich die Konfirmanden nun auf dieses große Ereignis vor.
Mit der Segensbitte, musikalisch von der Gitarrengruppe „Cantilena“ vorgetragen „Gott, lass deinen Segen weiter auf uns ruhn“ und dem Segenszuspruch durch Pfr. Kraft endete ein für alle bereichernder Familiengottesdienst, der ganz im Zeichen des Wassers der Taufe stand. Unter den Orgelklängen von Organist Helmfried Fröhlich und mit einer Einladung zum Dekanatskinderkirchentag am 28. August, der ebenfalls im Rahmen des Dekanatsprojektes „Bei Wasser und Brot“ durchgeführt wird („Thema: „Als Körnlein gesät – vom Brot des Lebens“), verließen die Kinder samt ihren Eltern fröhlich das Kirchengebäude in einen wunderschönen Sommersonntag.
Siehe auch folgende Fotodokumentation von Harald Beck, Nieder-Wiesen:
Kindergottesdienstprojekt zur Osterzeit
Zum ersten Kindergottesdienst nach den Osterferien trafen sich neun Kinder am So., 18.04.10 auf dem Nieder-Wieser Friedhof. Einer Idee von Kindergottesdienst-Mitarbeiterin Ulla Welter folgend fanden sie sich an einem „verlassenen“ Grab ein, um dies neu herzurichten u. zu bepflanzen. Damit sollte der Osterbotschaft Ausdruck verliehen werden, dass wir Menschen auch im Grab nicht verloren u. bei Gott nicht vergessen sind. Eifrig gingen die Kinder zur Sache. Ulla Welter u. Christina Stock hatten alle nötigen „Materialien“ wie Pflanzerde, Blumen, Handschaufeln etc. bereitgestellt. Sogar das Holzkreuz wurde gründlich gereinigt und neu lackiert. Nach einer dreiviertel Stunde war das Grab wieder würdig hergerichtet und die Kinder angetan von dem, was sie gestaltet hatten. Zum Abschluss der Aktion wurde eine Kerze als österliches Hoffnungssymbol entzündet und Pfr. Tobias Kraft betete mit den Teilnehmenden das Vater Unser u. sprach ein Segenswort über der Grabstätte.
Ostermorgen – ein Leuchten gegen die Dunkelheiten der Welt
04. April 2010, 6:55 Uhr: Es ist der Morgen des Ostersonntags. Das Innere unserer Nieder-Wieser Kirche ist noch in Dunkelheit gehüllt. Vom Friedhof kommend haben sich vor dem Portal Menschen um das brennende Osterfeuer versammelt, an dem die Osterkerze entzündet wird. In einer feierlichen Prozession wird sie unter dem Gesang „Christus, Licht der Welt! – Gott sei ewig Dank!“ in die Kirche getragen. Zuvor wurde das Licht an alle Gottesdienstteilnehmer verteilt, so dass die Dunkelheit durchbrochen wird vom Schein der zahlreichen Kerzen. Es wird hell. Das Licht ist Symbol für Christus. An diesem Morgen leuchtet er der Welt des Todes zum Licht des Lebens. Biblische Lesungen bilden den Leitfaden der Feier. Feuer, Osterkerze, Taufwasser und Abendmahl vergegenwärtigen das Ostergeschehen. Christi Weg durch den Tod zur Auferweckung wird so zeichenhaft erfahrbar.
Wir feiern die Auferstehung Christi als unser Heil, als das Heil der Welt. Denn wenn sich das Licht in der dunklen Kirche ausbreitet, dann breitet sich mit der Botschaft von der Auferstehung Jesu auch die Hoffnung unter uns aus, dass das Leben stärker ist als der Tod. Dass uns Zukunft trotz aller Vergänglichkeit geschenkt wird. So wirft unser Osterglaube auch ein anderes Licht auf unser irdisches Leben mit all seinen Verletzlichkeiten und Verwundungen. Und durch die Botschaft von Ostern soll uns auch in unserem (oft dunklen) Inneren ein Licht aufgehen. Mit verändertem Blick dürfen wir neu auf die Welt schauen. Der alte Brauch des „Augenauswaschens“ am Taufstein war deshalb wieder Element in unserer Ostermorgenfeier während des Taufgedächtnisses.
Kleine Bildergalerie des Osterfestes 2010 in unserer Pfarrei:
Tischabendmahl am Gründonnerstag zur Erinnerung an Jesu letztes Abendmahl
Bechenheim Am Gründonnerstag, 1. April 2010, fand, wie in den vergangenen Jahren, eine Tischabendmahlsfeier im Ev. Gemeindehaus Bechenheim statt. Die Erinnerung an Jesu letztes Abendmahl stand im Mittelpunkt des Andachtsteiles. Das gemeinsame Hören auf biblische Texte zu diesem Abend, das Singen von Liedern u. Kanons, sowie das miteinander Teilen von Brot, Wein u. Traubensaft im Namen Jesu prägte das Zusammensein. Nach dem liturgischen Teil wurde die Gemeinschaft bei einem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt mit unterschiedlichen Hart- u. Weichkäsesorten, Quark, Oliven, Fladenbrot, Mazzenbrot, Wein und Traubensaft. Damit wurde an die Tradition der ersten Christen angeknüpft, die zusammen kamen, um Gottesdienst zu feiern, Brot und Wein miteinander zu teilen und dann auch gemeinsam zu essen und füreinander Sorge zu tragen, wie es in der Apostelgeschichte berichtet wird.
Goldene Konfirmation in Nieder-Wiesen
Acht Jubiläumskonfirmandinnen und –konfirmanden der Jahrgänge 1959 / 60 hatten sich mit Partnern oder Angehörigen am Palmsonntag, 28. März 2010 zum Fest ihrer Goldenen Konfirmation in Nieder-Wiesen eingefunden.
Während des feierlichen Einzugs in die Kirche intonierte Organist Helmfried Fröhlich an der barocken Stumm-Orgel den Choral „Nun bitten wir den Hl. Geist um den rechten Glauben allermeist“ als Präludium. Pfarrer Tobias Kraft begrüßte im Namen des Kirchenvorstands die Jubilare und hieß auch die Festgemeinde herzlich willkommen. Der Gottesdienst und die Predigt standen unter dem Symbol „Weg“. So wurde als Eingangswort der Psalm 37 „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn…“ im Wechsel miteinander gesprochen und in seiner Predigt entfaltete Kraft das Wort aus Psalm 86: „Weise mir, Herr, deinen Weg…“
Wie immer die Lebensläufe auch aussehen mögen, sie gleichen Wegen. Ebene Strecken, Steigungen, Höhen, Tiefen, gepflastert mit Stolpersteinen, aber manchmal auch versehen mit Ruhepunkten und vielleicht auch mit heiligen Orten. „Leben ist Wandern und auf diesem Weg ist eine Jubelkonfirmation eine Station, um innezuhalten“, betonte Kraft. Man denkt an Erlebnisse, an Abschnitte, die man bewältigt hat, allein oder mit Weggefährten. „Dabei ist eines wichtig“, fuhr Kraft fort, „dass der, der die Richtung unseres Lebens aufzeigen möchte, derselbe ist, der damals vor 50 Jahren seinen Segen für den weiteren Lebensweg jedem persönlich zugesprochen hat: Gott, der ihn auch zu einem guten Ziel führen möchte. Unser Weg als Christen führt nicht in eine Sackgasse, sondern Gott ist weiter mit uns unterwegs, wie ein guter Hirte, er eröffnet uns seine Zukunft mit ihm, denn er ist das Ziel.
Brot und Wein sind gleichsam Proviant für den weiteren Weg, Wegzehrung mit der Jesus Christus uns stärken will. So wurde während der Abendmahlsfeier der Konfirmationssegen erneuert. Nach dem Überreichen der Erinnerungsurkunden und der Gratulation durch den Kirchenvorstand endete der Gottesdienst mit dem gemeinsamen Lied „Nun danket alle Gott…“
Bei Mittagessen und Kaffeetrinken im Gasthaus „Zum Alten Rathaus“ gegenüber der Kirche machten so manche alte Bilder und Erinnerungen die Runde und man tauschte sich noch lange über gemeinsam Erlebtes aus.
Die Goldenen Konfirmanden positionierten sich zu Beginn des Fest-Gottesdienstes vor dem Portal der Nieder-Wieser Kirche. Zum Eingang erklang dann das gemeinsam gesungene Lied: "Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein." Foto: Elke Grauer
Konfirmandenfahrt nach Frankfurt/M.
Die Konfirmandenfahrt führte in diesem Jahr wieder nach Frankfurt/M. So machten sich am 16. März frühmorgens 15 Jugendliche aus Nieder-Wiesen, Bechenheim, Nack und Erbes-Büdesheim unter Leitung von Pfarrer Tobias Kraft mit dem Zug von Alzey aus auf den Weg.
Erstes Ziel war das Bibelhaus-Erlebnismuseum am Mainufer. Dort angekommen präsentierte der Museumsführer den Konfirmanden zunächst die Sonderausstellung „Judäa u. Jerusalem“ über das Leben in römischer Zeit mit archäologischen Schätzen aus Israel. Beeindruckt von diesen kostbaren Funden ging es weiter zum Nachbau eines Original-Fischerbootes aus der Zeit Jesu. Nachdem alle Teilnehmer „an Bord“ waren, stand die Geschichte der „Sturmstillung“ aus dem NT im Mittelpunkt. Mittels eines kleinen Bibliodramas wurde ihr Inhalt nachempfunden und erschlossen. Anschließend war Zeit, auf eigene Faust das Bibelhaus mit seinen vielfältigen erlebnisorientierten Darbietungen zu erkunden. Zum Schluss tauchte die Gruppe mittels eines originalen Beduinenzeltes ein in die alttestamentliche Welt von Abraham und Sarah. Deren Lebensweise wurde anschaulich vermittelt, ergänzt durch biblische Erzählungen.
Zur Mittagspause ging’s zurück in die Innenstadt. Dort erwartete am Nachmittag Citytkirchenpfarrer Jeffrey Myers die Gruppe vor der Alten Nikolaikirche auf dem Römerplatz. Die Besichtigung des Gotteshauses und die geschichtliche Bedeutung Frankfurts war Themenschwerpunkt, bei der Pfarrer Myers aber auch das Leben des Hl. Nikolaus streifte, dem Namenspatron der Kirche. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war der Aufstieg auf die Dachgalerie. Von dem großartigen Ausblick auf den Römer (Rathaus), die Paulskirche (Wiege der deutschen Demokratie) und die Bankentürme von „Mainhatten“ waren viele Konfirmanden überrascht, doch manche überfiel auch ein wenig die Höhenangst.
Zum Abschluss stand noch ein Besuch bei der Bahnhofsmission, einer Einrichtung der Diakonie im sozialen Brennpunkt des Frankfurter Hauptbahnhofes auf dem Programm. Die Jugendlichen ließen sich informieren, dass die Bahnhofsmission rund um die Uhr geöffnet ist, um Menschen in Not, seien es Obdachlose, Suchtkranke, Drogenabhängige, Verirrte, Durchreisende, aber auch Menschen, die „nur“ ihren letzten Zug verpasst haben, zu helfen oder zu beraten. Zur Bahnhofsmission kann jeder kommen, der unterwegs Hilfe braucht, das wurde den Jugendlichen deutlich. Eine Spende aus der jüngst von den Konfirmanden in den Gemeinden durchgeführten Diakoniesammlung wurde zur Unterstützung dieser Arbeit überreicht.
Voller neuer Eindrücke kehrten die Teilnehmer am Abend trotz Zugverspätung wieder wohlbehalten nach Hause zurück.
Die Konfirmanden zu Gast bei "Abraham u. Sarah" (Lukas Hanika u. Julia Bechtluft) vor dem Nomadenzelt im Bibelhaus-Erlebnismuseum in Frankfurt
Ergreifendes Konzert zur Passionszeit in Bechenheim
Ein beeindruckendes Konzert zur Passionszeit erlebten die zahlreich erschienen Besucher am Vorabend des Sonntags „Laetare“, dem 13. März 2010 in der Simultankirche zu Bechenheim. Dort gastierte das „Rinck-Vokal-Ensemble Rheinhessen-Pfalz“ unter Leitung von Dr. Heinz Bernd Eppler. Im Mittelpunkt des Programms stand das Oratorium „Die sieben Worte Jesu am Kreuz“ für Soli, Chor und Orgel von dem französischen Komponist Cesar Frank (1822–1890).
Nach Begrüßung u. Einführung durch Pfr. Tobias Kraft eröffnete Organist Klaus Scheuermann die geistliche Abendmusik mit einer Choral-Bearbeitung des Liedes „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen“ von Christian Heinrich Rinck. Weitere Ausführungen von Pfr. Kraft widmeten sich der Bechenheimer Barockorgel, vor 250 Jahren von dem Wormser Orgelbauer Johannes Mayer erbaut. Zudem verwies Kraft auf das wertvolle, mittelalterliche Vortragekreuz, das die Seitenwand der Kirche künstlerisch bereichert: „Unser Blick fällt heute Abend auf den gekreuzigten Christus. Die Vertonung der „Sieben Worte Jesu am Kreuz“ erinnert an das Geschehen von Golgatha u. zeigt, dass wir einen mitleidenden Gott haben. Daraus können wir Trost und Ermutigung schöpfen, wie es der Sonntag Laetare vermittelt“.
Vor Aufführung des Oratoriums wurden noch drei Orgelstücke von Johann Christian Hermann, dem so genannten „Flonheimer Mozart“ zur Präsentation der barocken Disposition der Bechenheimer Orgel ins Programm aufgenommen. Im Anschluss brachte das Rinck-Ensemble das Passionslied „Schau hin nach Golgatha“ von Friedrich Silcher vor dem Altarraum zu Gehör, gleichsam als Übergang zum Oratorium. Die Künstler wechselten anschließend auf die Chorbühne neben der Orgel. Getragen von der fantastischen Akustik des Kirchenraums boten die elf Sängerinnen u. Sänger in bewegender Weise die letzten Worte Jesu am Kreuz gemäß der Evangelien. Nach Verlesung durch Chormitglied Erwin Breitwieser folgte die musikalische Darbietung in lateinischer Sprache, eingebettet in biblische Weissagungen und Berichte. Dramatische Szenen erinnerten stilistisch stark an die Opern von Verdi, daneben wunderschön melodiegetragene Solopartien, die von den einzelnen Solisten mit ihrem je eigenen Timbre gefühlsbetont interpretiert wurden. Die Orchesterbegleitung wurde von der Orgel mit ihren entsprechenden Registern dargestellt. Organist Klaus Scheuermann überraschte dabei mit auffallend abwechslungsreichen Variationen.
In seinen Dankesworten hob Pfr. Kraft besonders lobend hervor, dass die Mitglieder des Ensembles trotz der hohen musikalischen Qualität ihre Talente zur Erbauung ihrer Zuhörer ehrenamtlich zur Verfügung gestellt haben. Mit dem gemeinsamen Lied „Abend wird es wieder“ von Rinck endete ein ergreifender Konzertabend, an den die Besucher lange zurückdenken werden.
Siehe auch folgender Artikel aus der "Allgemeinen Zeitung Alzey":
Die letzten Worte Jesu
19.03.2010 - BECHENHEIM
KONZERT Rinck-Vokal-Ensemble singt in Bechenheim
(red). Ein beeindruckendes Konzert zur Passionszeit erlebten Besucher in der Bechenheimer Simultankirche. Dort gastierte das "Rinck-Vokal-Ensemble Rheinhessen-Pfalz" unter Leitung von Dr. Heinz Bernd Eppler. Im Mittelpunkt des Programms stand das Oratorium "Die sieben Worte Jesu am Kreuz" für Soli, Chor und Orgel des französischen Komponist César Franck.
Worte zu Laetare
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Tobias Kraft eröffnete Organist Klaus Scheuermann die geistliche Abendmusik mit einer Choral-Bearbeitung des Liedes "Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen" von Christian Heinrich Rinck. Weitere Ausführungen von Kraft widmeten sich der Bechenheimer Barockorgel, vor 250 Jahren von dem Wormser Orgelbauer Johannes Mayer erbaut. Zudem verwies Kraft auf das wertvolle, mittelalterliche Vortragekreuz, das die Seitenwand der Kirche künstlerisch bereichert: "Unser Blick fällt auf den gekreuzigten Christus. Die Vertonung der `Sieben Worte Jesu am Kreuz` erinnert an das Geschehen von Golgatha und zeigt, dass wir einen mitleidenden Gott haben. Daraus können wir Trost und Ermutigung schöpfen, wie es der Sonntag Laetare vermittelt".
Vor Aufführung des Oratoriums kamen noch drei Orgelstücke von Johann Christian Hermann, dem so genannten "Flonheimer Mozart", zur Präsentation der barocken Disposition der Orgel. Im Anschluss brachte das Ensemble das Passionslied "Schau hin nach Golgatha" von Friedrich Silcher vor dem Altarraum zu Gehör.
Die Künstler wechselten anschließend auf die Chorbühne neben der Orgel. Getragen von der fantastischen Akustik boten die elf Sängerinnen und Sänger in bewegender Weise die letzten Worte Jesu am Kreuz gemäß der Evangelien. Nach Verlesung durch Chormitglied Erwin Breitwieser folgte die musikalische Darbietung in lateinischer Sprache, eingebettet in biblische Weissagungen und Berichte. Dramatische Szenen erinnerten stilistisch stark an die Opern von Verdi, daneben wunderschön melodiegetragene Solopartien, die von den Solisten mit ihrem eigenen Timbre gefühlsbetont interpretiert wurden. Die Orchesterbegleitung wurde von der Orgel dargestellt. Organist Klaus Scheuermann überraschte dabei mit auffallend abwechslungsreichen Variationen.
Ehrenamtliche Sänger
Nach Dankesworten von Pfarrer Kraft, der besonders hervorhob, dass die Mitglieder des Ensembles trotz der hohen musikalischen Qualität ihre Talente ehrenamtlich zur Verfügung stellten. Mit dem Lied "Abend wird es wieder" von Rinck endete ein ergreifender Konzertabend.
Pflegeeinsatz auf der Streuobstwiese
Nieder-Wiesen Zu umfangreichen Baumpflegemaßnahmen trafen sich am Samstag, 13. März 2010 einige Mitglieder der „AG Bewahrung der Schöpfung“ auf der pfarreieigenen Streuobstwiese in Nieder-Wiesen. Unter Leitung von Landwirt Heinrich Steuerwald bearbeiteten Adolf Müller u. Pfr. Tobias Kraft die Obstgehölze. Unterstützung fanden sie durch die Jung-Aktivisten Matthias Kallenbach u. Benedikt Kraft. Nach fachmännischem Frühjahrsschnitt erfolgte die Aufschichtung der Zweige u. Äste am Rande der Wiese zu einer Benjes-Hecke. Diese bietet durch das locker gelagerte Totholz Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (u. a. Heckenbrüter), Kleinsäuger u. Insekten. Möge nun der Frühling bald kommen, um die Blütenpracht der Bäume zu entfalten. Dank gilt allen Beteiligten, vor allem Herrn Steuerwald für die Bereitstellung der „Maschinen“.
Diamantene Konfirmation in Nack
Am Sonntag, 07. März 2010 feierte die ev. Gemeinde Nack zum ersten mal in ihrer Geschichte das Fest einer Diamantenen Konfirmation. Der Konfirmandenjahrgang 1950 war an Pfarrer Tobias Kraft mit der Bitte um diese Feier herangetreten. Nach freudiger Einwilligung des Kirchenvorstandes konnte nun gemeinsam dieses Jubiläum im Gottesdienst mit den Angehörigen u. der Gemeinde begangen werden.
Pfarrer Kraft stellte in seiner Predigt über 1. Kor.13,13 ("Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.") die Frage, ob man auch im Alter noch hoffen könne. Die Inhalte der Hoffnung haben sich in den 60 zurückliegenden Jahren völlig verändert. Vielleicht hat sich dabei die Hoffnung auf Gott in einem älter gewordenen Leben verstärkt. Auf Gott gehen wir zu, er lässt uns nicht allein, seine Liebe und Geborgenheit kommen uns näher, daran dürfen wir glauben. Gott ist der Bleibende über die Jahre des Lebens hinweg, Geborgenheit in dem manchmal ungeborgenen Leben; das ist eine große Hoffnung, eingebettet im Glauben an Gottes Liebe.
"Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter. - Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer. - Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht." zitierte Kraft den Theologen Lothar Zenetti u. wünschte den Jubiläumskonfirmanden, dass sie Gottes Begleitung auch weiterhin spüren u. mit ihm verbunden bleiben in Glaube, Hoffnung u. Liebe.
Nach Überreichung von Erinnerungsurkunden sprach Pfarrer Kraft während der Feier des Abendmahls den Jubilaren den Konfirmationssegen erneut zu.
Im Anschluss an den Gottesdienst suchten die Jubilare auf dem Friedhof das Grab einer Mitkonfirmandin auf, um der beiden Verstorbenen des Jahrgangs zu gedenken. Pfarrer Kraft sprach ein Gebet, das mit dem Vater Unser u. der Niederlegung eines Blumengebindes endete.
Im Anschluss feierte die Gruppe gemeinsam mit Partnerinnen u. Partnern im Gasthaus Falter in Nack bei Mittagessen u. Kaffeetrinken diesen besonderen Tag.
Die "Diamantenen Konfirmanden" nach dem Jubiläumsgottesdienst in der Kirche zu Nack Foto: Uwe Sonne
Weltgebetstag "Alles, was Atem hat, lobe Gott"
Nack Elf Damen aus den drei Gemeinden der Pfarrei hatten sich zusammengefunden, um den Weltgebetstag am 5. März 2010 in der Ev. Kirche zu Nack als Team vorzubereiten. Geprägt von den Farben der Nationalflagge Grün (symbolisiert Hoffnung bzw. den Regenwald), Rot (Souveränität bzw. Blut der Märtyrer) u. Gelb (Reichtum bzw. Naturraum des Sahel) Kameruns präsentierte sich das Innere der Kirche. Die Wände waren mit breiten senkrechten Krepppapierstreifen dekoriert. Selbst die Altarstufen, mit Tüchern drapiert, und die Blumen auf dem Altar leuchteten in diesen Farben; einige Damen hatten sogar ihre Garderobe entsprechend angepasst.
Das einladende Äußere führte hin zur inhaltlichen Aussage des Abends: „Alles was Atem hat, lobe Gott!“
Nach einer geschmacklichen Einstimmung mit gerösteten Erdnussplätzchen wurden die Teilnehmenden zu Beginn aufgefordert, mit dem Kanon „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn“ in das Lob Gottes mit einzustimmen. Nach dem Lesen des Psalms 150 im Wechsel („Alles, was Odem hat, lobe den Herrn…“) entfalteten die Damen in Form von meditativen Texten und Gebetsrufen das Thema. Die Gemeinde wurde eingeladen, die rhythmischen Lieder mit afrikanischen Melodien ohne Umschweife einfach mitzusingen. So stimmten z. B. bald alle ein in den Refrain „Ach, wie könnt´ ich dich nicht loben? Seigneur Jesus.“ Die Gitarrenbegleitung der Lieder (durch die Gitarrengruppe „Cantilena“) wurde unterstützt mit Rhythmusinstrumenten. Zudem kamen Flöten zum Einsatz und die Orgel durfte (trotz männlichen Organists Volker Funk) natürlich auch nicht fehlen.
Informationen über Land (mittels einer großen Wandkarte) und Leben der Menschen im Kamerun rundeten das gelungene Programm ab. Mit dem Lied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder, auch sie, o Herr, ist deine Zeit“ endete der aussagekräftige liturgische Teil des Abends mit dem Gedenken an die Menschen in Kamerun: „Kaum ist die Sonne uns entschwunden, weckt ferne Menschen schon ihr Lauf, und herrlich neu steigt alle Stunden die Kunde deiner Wunder auf.“
Die Kollekte diente zur Unterstützung zahlreicher Frauenprojekte auf der ganzen Welt – auch in Kamerun.
Zum Ausklang und anschließenden Beisammensein reichten die Damen des Vorbereitungsteams selbst gebackene Reis-Bällchen, Süßkartoffel-Bisquits, geröstete Maismehl-Bällchen und andere Köstlichkeiten nach Rezepten aus dem afrikanischen Land.
„Ein wahrhaft historisches Ereignis“ würdigte Pfarrer Tobias Kraft die Weltgebetstagsveranstaltung. „Zum ersten Mal wurde in der Pfarrei Nieder-Wiesen der Weltgebetstag gefeiert und Sie können sagen: Ich bin dabei gewesen!“, wandte sich Kraft am Ende des Gottesdienstes an die 25 Besucherinnen und Besucher, während diese sich die mundgerechten Leckereinen schmecken ließen.
Allen Beteiligten sei herzlich für ihr Engagement gedankt!
Verabschiedung von Maria Fröß als Kollektenkassenverwalterin
Maria Fröß (3.v.l.) wurde von Pfarrer Tobias Kraft (l.) und dem stellv. Vors. des Kirchenvorstandes Lutz Quester (r.) als Kollektenkassenverwalterin verabschiedet. Gleichzeitig führte der Kirchenvorstand, vertreten durch Dr. Manfred Sauer (2.v.r.), Christina Schmadel (3.v.r.) und Gabi Bechtluft (4.v.r) Frau Anita Sauer (2.v.l.) als Nachfolgerin ein. Foto: Nadine Rösch